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RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz

© imago/Jürgen Schwarz

Rolf Martin Schmitz: RWE-Chef erwartet "signifikanten Stellenabbau" durch Kohleausstieg

Spätestens Ende 2038 will Deutschland Schluss machen mit der Stromgewinnung aus Kohle. Bei RWE wird das wohl mehr Arbeitsplätze kosten als geplant.

Der geplante Kohleausstieg wird aus Sicht von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz auch Jobs bei dem Energiekonzern kosten. RWE habe im rheinischen Revier in den vergangenen Jahren schon Kraftwerksblöcke für die Sicherheitsbereitschaft vom Netz genommen, sagte Schmitz der „Rheinischen Post“. „Weitere Stilllegungen werden deshalb umso schwieriger und werden dann wohl auch große Auswirkungen auf das Tagebausystem haben.“

Wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden, könne er noch nicht sagen. „Aber ich rechne mit einem signifikanten Abbau bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation mögliche hinaus geht.“

Die Kohlekommission hatte in ihrem am Samstag vorgelegten Bericht vorgeschlagen, als schnellen Einstieg in den Kohleausstieg bis 2022 insgesamt sieben Gigawatt Kohlekapazität zusätzlich vom Netz zu nehmen, davon drei Gigawatt Braunkohle. In dem Bericht werden keine konkreten Kraftwerke für die Stilllegung genannt. Spätestens 2038 soll in Deutschland Schluss sein mit der Kohleverstromung.

Schmitz sagte: „Das wird ein Kraftakt für alle und kann nur gelingen, wenn die Politik tatkräftig und verlässlich unterstützt. Und selbst dann werden wir sehen, ob ein so frühes Ausstiegsdatum am Ende überhaupt sinnvoll möglich ist.“

Der RWE-Chef äußerte sich auch zum Hambacher Forst, den der Konzern für den Braunkohleabbau eigentlich roden lassen will und der zum Symbol der Anti-Kohle-Bewegung geworden ist. Die Kohlekommission hatte den Erhalt des Waldes als „wünschenswert“ bezeichnet. Schmitz zeigte sich hier gesprächsbereit. „Wir werden prüfen, was sinnvoll machbar ist unter Berücksichtigung der Erfordernisse der weiteren Nutzung des Tagebaus und der Rekultivierung“, sagte er. „Ich gehe davon aus, dass man das Gespräch dazu mit uns suchen wird.“ (dpa)

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