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Ridesharing-Van "Berlkönig" der BVG.

© dpa

Ridesharing: BVG und Daimler starten Shuttle-Dienst

Die „Berlkönig“-Minibusse bündeln Fahrten im östlichen Stadtgebiet – für 1,50 Euro pro Kilometer. Das Berliner Taxigewerbe war dagegen.

BVG und Daimler starten mit erheblicher Verspätung ihre „Berlkönige“. Ursprünglich schon für das Frühjahr geplant, realisieren die Kooperationspartner nun im Spätsommer ihren On-Demand-Fahrdienst in Berlin – einen app-basierten, flexiblen Mitfahrdienst auf Abruf. Zunächst nur freitags und samstags zwischen 17 Uhr und 5 Uhr morgens und innerhalb des östlichen S-Bahn-Rings sollen Minibusse die Fahrten mehrerer Fahrgäste mit ähnlichem Ziel bündeln. Eine Fahrt kostet mindestens vier Euro, der Kilometer wird mit 1,50 Euro berechnet, wie die Verkehrsbetriebe und Via-Van, ein Joint-Venture von Mercedes und der Technologiefirma Via am Freitag mitteilten.

„Preislich liegt der Service zwischen dem ÖPNV- und dem Taxitarif.“ Gegen das neue Angebot hatte es erheblichen Widerstand des Berliner Taxigewerbes gegeben, Wie beim Ridesharing üblich wird den Fahrgästen bei der Buchung per kostenloser Smartphone-App ein Festpreis genannt, Mitfahrer zahlen die Hälfte. Anfangs sollen 50 Fahrzeuge unterwegs sein, 40 davon sind viersitzige Mercedes B-Klassen mit Elektroantrieb. Auch ein barrierefreies Angebot für Rollstuhlfahrer soll es geben.

Form der neuen Mobilität

Bis zu 300 Berlkönig-Fahrzeuge sollen in Zukunft auf den Berliner Straßen fahren – wenn es genügend Nachfrage gibt. Damit rechnen die Partner. „Wir gehen von einer hohen Nachfrage bei einem jüngeren Publikum aus“, sagte Volker Mornhinweg, Leiter der Mercedes-Benz Vans, dem Tagesspiegel. Die Berlkönige werden vor allem in Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg eingesetzt. „Wir werden zügig zusammen mit der BVG entscheiden, ob wir das Geschäftsgebiet ausdehnen“, sagte Mornhinweg. Schon im Laufe des Jahres sollten weitere E-Autos in die Flotte aufgenommen werden. Daimler hofft wegen der Anbindung an die landeseigene BVG auf eine höhere Kundenakzeptanz.

Die Berlkönige konkurrieren in ihrem Geschäftsgebiet mit dem Ridesharing-Anbieter Allygator. Im gesamten Stadtgebiet (innerhalb des S-Bahn-Rings) ist zudem die Bahn-Tochter Clever-Shuttle mit 30 E-Autos und einem On-Demand-Angebot unterwegs. „Der Berlkönig ist eine Form der neuen Mobilität. Wichtig ist, dass das Angebot zu weniger Verkehr führt“, sagte Verkehrssentorin Regine Günther (parteilos, für Grüne).

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