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Intelligente Reifen helfen dabei, Kraftstoff zu sparen.

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Reifenhersteller und Funknetzbetreiber: Eine buchstäblich "ausgereifte" Industriepartnerschaft

Continental und Vodafone stellen ein neues Überwachungssystem für Nutzfahrzeuge vor. Es soll Flotten ökologischer und wirtschaftlicher werden lassen.

Der Automobilzulieferer Continental und der Mobilfunknetzbetreiber Vodafone haben am Donnerstag ihre digitale Plattform „ContiConnect“ für Nutzfahrzeuge vorgestellt. Das Überwachungssystem ermöglicht es, die wichtigsten Daten der Reifen einer Flotte wie Temperatur und Luftdruck durch einen Sensor zu erfassen. Erreichen die Werte der Reifen ein für die Sicherheit kritisches Niveau, etwa durch Abnutzung, sendet das System automatisch einen Alarm an vorher festgelegte Empfänger, beispielsweise an die Zentrale oder den Fahrer. Ebenso sollen konkrete Korrekturmaßnahmen von „ContoConnect“ angeboten werden.

Vodafone übermittelt dabei die Daten von der Empfängereinheit, die mit einer SIM-Karte ausgestattet ist, über sein Mobilfunknetz annähernd in Echtzeit an einen Server von Continental. Bei einem Alarm könne der Flottenmanager sofort handeln, sagt Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland. Für die Lkw-Fahrer heiße das „weniger Reifenpannen und Unfälle“.

Kraftstoff sparen durch perfekten Reifendruck

Den Betreibern gewerblicher Flotten wie Speditionen, Bus- und Bauunternehmen ermöglicht diese Lösung mehr Transparenz im Flottenmanagement. Damit könnten längere Betriebszeiten und geringere Wartungskosten erreicht werden. Neben der höheren Sicherheit und Profitabilität, haben die intelligenten Reifen auch einen positiven ökologischen Effekt: Durch die Überwachung des Reifendrucks lässt sich eine optimale Füllmenge errechnen und so Kraftstoff einsparen. Die CO2-Bilanz der Unternehmen könnte dadurch erheblich verbessert werden. Vodafone rechnet derzeit damit, dass bei einer Fahrstrecke von 120 000 Kilometern im Jahr mehr als 1000 Liter Kraftstoff pro Reifen eingespart werden könnten.

Die Kooperation der beiden Unternehmen ist ein weiterer Schritt, um Fahrzeuge in das sogenannte Internet der Dinge zu bringen. So werden Technologien genannt, die es ermöglichen, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu verbinden und sie so durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. „Im Internet der Dinge vernetzen wir alles, was Räder hat", sagt Ametsreiter, „Für alle Verkehrsteilnehmer bedeutet das noch mehr Sicherheit.“

Reifen passen sich Untergrund an

Die Plattform „ContiConnect“ hatte der Autozulieferer im September auf einer US-Messe vorgestellt. Die digitale Plattform für die Reifenüberwachung von Nutzfahrzeugen sei zunächst in den USA, Kanada, Malaysia und Thailand verfügbar, kündigten die Unternehmen am Donnerstag an. Im Laufe des Jahres sollen weitere Länder, darunter auch Deutschland, folgen. Im Januar hatte Continental bereits die Reifen ContiSense und ContiAdapt präsentiert. Diese erkennen den Untergrund und passen sich an dessen Gegebenheiten an. Auch andere große Reifenhersteller wie etwa Pirelli arbeiten derzeit daran, Reifen mithilfe von Sensoren „intelligent“ zu machen und zusätzliche Dienste aufzusetzen. (mit dpa)

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