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Ein Traktor mit Spruehanlage auf einem Maisfeld im Mansfelder Land (Sachsen-Anhalt) am 23.06.16. Die EU-Kommission will die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat um zunaechst anderthalb Jahre verlaengern. Bis dahin soll eine neue Studie der EU-Chemikalienagentur ECHA das Mittel erneut unter die Lupe nehmen, wie am Mittwochmorgen (29.06.16) aus EU-Kreisen in Bruessel verlautete. Am Mittag will die Kommission ihr Vorgehen ausfuehrlich begruenden, nachdem Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis verschiedenen Medien zufolge bereits am Dienstag von der Verlaengerung gesprochen hatte. Es gehe um eine Verlaengerung und nicht um eine Erneuerung der Zulassung, wurde in EU-Kreisen betont. (Siehe epd-Bericht vom 29.06.2016)

© epd

Update

Prozess um angebliches Krebsrisiko: Bayer-Aktie bricht nach Glyphosat-Urteil ein

Ein US-Gericht hat entschieden, dass Glyphosat zur Krebserkrankung eines Klägers beigetragen hat. Der Markt reagierte auf diesen Rückschlag für Bayer.

Nach einem Urteil gegen Bayer in einem Glyphosat-Prozess ist die Aktie des Unternehmens eingebrochen. Das Papier des Konzerns stürzte bei Öffnung der Frankfurter Börse am Morgen um mehr als zehn Prozent ab.

Der Markt reagierte auf eine Nachricht aus den USA: Dort hatte der Chemiekonzern Bayer einen wichtigen Teilprozess um angebliche Krebsrisiken von Produkten der Tochter Monsanto verloren. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco befand am Dienstag einstimmig, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat ein wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist.

Die Bayer-Verantwortlichen hätten wissen müssen, welche Risiken der Kauf dieses Unternehmens mit sich bringen würde. [...] Die Folgen müssen jetzt vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen.

schreibt NutzerIn ford_perfect

Damit geht der Prozess nun in eine zweite Phase, in der geklärt werden soll, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte und wie hoch der mögliche Schadenersatz ausfallen könnte.

Für Bayer ist dieser Fall hochbrisant, da es sich um einen richtungsweisenden „Bellwether Case“ handelt. Damit ist im US-Recht eine Art Musterfall in einem Massenverfahren gemeint. Mehrere dieser repräsentativen Fälle sind angesetzt. Sie sollen den Streitparteien helfen, das Ausmaß von Schäden und die Höhe denkbarer Vergleichszahlungen besser abschätzen zu können.

Insgesamt sind bei dem zuständigen US-Richter Vince Chhabria mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt. (dpa, AFP)

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