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Ist die Altersvorsorge sicher? Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Versicherungsaufsicht.

© imago/Eckhard Stengel

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Probleme wegen der Niedrigzinsen: Bafin überwacht 20 Lebensversicherer und 40 Pensionskassen intensiv

Bei einigen Pensionskassen sind Leistungskürzungen nicht auszuschließen, Lebensversicherer stehen besser da, sagt Versicherungsexperte Frank Grund.

Die Finanzaufsicht Bafin befürchtet, dass weitere Pensionskassen wegen der Niedrigzinsen in Schwierigkeiten geraten könnten. „Es gibt Pensionskassen, bei denen man Leistungskürzungen – so wie wir sie bei drei Pensionskassen in den vergangenen Jahren schon erlebt haben – nicht ausschließen kann“, sagte Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht, dem Tagesspiegel. Derzeit habe die Bafin eine einstellige Zahl von Pensionskassen „besonders im Blick“, betonte Grund, darunter seien aber auch die drei Kassen, die bereits Leistungen gekürzt haben.

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Pensionskassen und Lebensversicherungen haben mit der anhaltenden Niedrigzinsphase zu kämpfen. Unternehmen, die Probleme haben, werden von der Bafin besonders intensiv überwacht. Das betrifft rund ein Viertel der Lebensversicherer und knapp ein Drittel der Pensionskassen. „Es sind derzeit rund 20 Lebensversicherer und rund 40 Pensionskassen“, sagte Grund.

Alle Lebensversicherungen können ihre Verpflichtungen erfüllen

Bei den Lebensversicherungen geht Grund davon aus, dass alle Unternehmen nach jetzigem Stand ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen können. „Bei den Pensionskassen würde ich das nicht so sagen“, räumte der Exekutivdirektor ein. Da die Pensionskassen ausschließlich lebenslange Renten mit lebenslangen Garantien versprechen, haben sie größere Probleme als die Lebensversicherer, die zunehmend von Produkten mit festen Garantien abkommen. Für Arbeitnehmer gibt es aber dennoch eine gute Nachricht, betont Grund: Etwa 90 Prozent der Versicherten in Pensionskassen seien ab Januar nächsten Jahres abgesichert durch die Haftung des Arbeitgebers und der Sicherungseinrichtungen.

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