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Start-up-Wegweiser. Die Plattform Startbase soll suchen helfen.

© J.Kalaene/dpa

Plattform Startbase: Die ganze Start-up-Szene auf einen Blick

Startupverband und Börse Stuttgart entwickeln Datenbank, zum Finden und Vernetzen von Firmen.

Als Johannes Reck vor rund zehn Jahren Kapital für sein Start-up GetYourGuide suchte, blitzte er reihenweise ab. „Kaum jemand wollte einem Biochemiker mit Kenntnissen in der Hirnforschung Geld für ein Online-Tourismus-Projekt geben“, erinnert sich Reck. Etwa 100 Investoren lehnten ab, zwei Jahre finanzierten Reck und seine Mitgründer ihr Unternehmen mit Ersparnissen, Geld der Familie und Krediten.

Heute gehört GetYourGuide zu den erfolgreichsten deutschen Jungunternehmen. Die Plattform, auf der Urlauber vor dem Urlaub Tickets für Sehenswürdigkeiten oder Touren buchen können, hat sogar das Interesse des mit 100 Milliarden Dollar gefüllten Softbank Vision Funds geweckt. Die Japaner sondieren derzeit einen Einstieg, er würde Recks Firma dann wohl in den Club der „Einhörner“ befördern, der Unternehmen, die mindestens eine Milliarde wert sind.

Datenbank der Börse Stuttgart als Grundlage

Doch zuvor war das Unternehmen in dieser Woche Gastgeber für die Vorstellung von Startbase. Er wünsche sich, dass es die nächste Gründergeneration dadurch leichter habe, sagte Reck. Denn die Plattform soll es Start-ups in Deutschland künftig bundesweit ermöglichen, Kontakt zu Kunden und Investoren aufzubauen und Kooperationspartner zu finden.

Startbase ist ein Gemeinschaftsprojekt der Börse Stuttgart und des Bundesverbandes Deutsche Startups. Die Stuttgarter hatten 2017 bereits die Plattform VentureZphere gestartet. Doch diese Datenbank ist ausbaufähig: 359 Unternehmen sind dort insgesamt gelistet, darunter nur 24 Start-ups aus Berlin. Startbase ist in einer ersten Minimalversion ans Netz gegangen, für die Registrierung werden Interessenten noch an VentureSphere weitergeleitet. Die Datenbank soll in die neue Plattform überführt werden, Mitte des Jahres soll die Umstellung fertig und Startbase voll funktionsfähig sein.

Neben der Investorensuche sei die Sichtbarkeit ein großer Aspekt für alle Start-ups, sagte Verbandschef Florian Nöll. Auf Startbase könnten sich nun kleine Firmen wie große Unternehmen und potenzielle Unterstützer präsentieren und in Kontakt treten. „Start-ups können so auch einfach von Firmen wie Daimler oder Bosch gefunden werden“, sagt Nöll. Zudem könnten sie sich mit ihrem Profil für Veranstaltungen und Präsentationen bewerben.

Das Potenzial sieht man beim israelischen Projekt Startupnation-Central, das die Macher als Vorbild nennen: Dort sind inzwischen mehr als 6000 Unternehmen gelistet.

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