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Extra-Gebühr für die Zustellung zu Hause? Der Online-Chef von Otto schließt das nicht aus.

© picture alliance / Rolf Vennenbe

Otto Versand online: „Wir vernichten keine Waren“

Bei Otto liegt der Anteil zu zerstörender Retouren „im Promillebreich“, sagt Vorstand Marc Opelt. Der Händler will auch Dinge des täglichen Bedarfs liefern.

Der Onlinehändler Otto sieht bei der Vernichtung von schadhaften Rücksendungen keinen Handlungsbedarf. „Die Vernichtung betrifft bei uns nur Sachen, bei denen jeder auf den ersten Blick sagen würde: Ok, das ist wirklich Schrott“, sagte Otto-Vorstand Marc Opelt dem Tagesspiegel. Der Anteil der zu zerstörenden Retouren liege „im Promillebereich“. „Das sind ein paar tausend Stück im Jahr“, räumte er ein. „Wenn man allerdings weiß, dass wir allein in unserem Lager in Haldensleben pro Tag 120.000 Pakete verschicken, relativiert sich diese Zahl.“ Folglich gebe es „für uns keinen Handlungsbedarf“.

Kooperation mit Shopping-Malls

Otto will perspektivisch auch Artikel aus Supermärkten und Drogerien am selben Tag liefern. „Wir wollen auch Dinge des täglichen Bedarfs anbieten“, kündigte Opelt an. „Genau so arbeiten wir an der Umsetzung von Same-Day-Delivery Services.“ Hintergrund ist eine Kooperation mit dem Shopping-Mall-Betreiber ECE, die Otto jüngst abgeschlossen hat. Damit sollen Händler aus den Einkaufscentern ihre Waren über otto.de verkaufen – perspektivisch sogar Lebensmittel.

Zustellung könnte teurer werden

Um verlässlichere Lieferungen zu ermöglichen, nimmt Opelt auch die Verbraucher in die Pflicht. „Wir haben das generelle Problem, dass die Kunden nicht bereit sind, den echten Preis für die Logistik zu zahlen“, so der studierte Betriebswirt. In diesem Teil des Systems sei nicht ausreichend Geld, um ihn zufriedenstellend zu gestalten. „Und ja, das könnte auch dazu führen, dass Haustürzustellung irgendwann teurer wird“, sagte Opelt dem Tagesspiegel.

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