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Wirtschaft: Olaf Scholz ist der Sauberste

Studie der Umwelthilfe: Dienstwagen der Politiker stoßen weniger CO2 aus.

Berlin - „Nichts dazugelernt.“ So kurz und knapp bewertet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU). Genauer: dessen Vorliebe für einen hochmotorisierten Audi A8. Denn Bouffier fährt ein Auto, das jeden Kilometer 277 Gramm CO2 in die Luft bläst. So schmutzig ist kein anderer Dienstwagen eines Politikers hierzulande. „Insgesamt 28 Spitzenpolitiker stellen ihre klimapolitische Ignoranz demonstrativ zur Schau“, schreibt die Umwelthilfe in ihrem inzwischen 7. Dienstwagencheck. Zu den Ignoranten gehört demnach auch Klaus Wowereit (SPD), dessen Auto 221 Gramm in die Berliner Luft pustet.

Doch es gibt nicht nur andere Beispiele, sondern insgesamt sinken die Emissionen der gemeinhin ziemlich großen Autos unserer Ministerpräsidenten und Minister, und zwar „deutlich schneller als die Emissionen aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw“. Für DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch ist der Hamburger Senat das „absolute Highlight“. Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und seine Kollegen kommen derzeit auf 128 Gramm und liegen damit unter dem EU-Zielwert von 130 Gramm. Scholz fährt einen BMW 530 X-Drive Diesel und die übrigen Senatorinnen und Senatoren sind ebenfalls mit Dieselautos von Mercedes (E-Klasse) und Audi (A6) unterwegs.

„Enttäuschend“ ist dagegen für die Umwelthilfe die Fortbewegung des grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Winfried Kretschmanns S-Klasse Mercedes stößt 193 Gramm aus. Auf den Plätzen der „saubersten“ Ministerpräsidenten folgen auf Scholz mit 146 Gramm übrigens Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz, 148 Gramm) und Jens Börnsen (Bremen, 154 Gramm), allesamt von der SPD.

Die Umwelthilfe hat die Autos auch den Parteien zugeordnet und kommt dabei zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass die grünen Spitzenpolitiker mit durchschnittlich 145 Gramm am saubersten fahren. Die Linken kommen auf 150 Gramm, SPD auf 159, FDP auf 167 und CDU auf 176 Gramm. „Es gibt für Politiker heute definitiv kein Argument mehr für den Einsatz von Klimakiller-Dinos als Dienstwagen“, meint DUH-Geschäftsführer Resch und verweist dabei auf die sparsamer werdenden Modelle aus der automobilen Oberklasse. Die Zahl der Autos, die unter 130 Gramm bleiben, übersteigt die des vergangenen Jahres um das Dreifache. Die Umwelthilfe führt das vor allem auf den Mercedes E 300 Diesel-Hybrid zurück, der nur 109 Gramm CO2 in die Luft bläst. Das Modell erfreue sich wachsender Beliebtheit und sei inzwischen neun Mal im Einsatz. Allein drei dieser Autos werden von Hamburger Senatoren genutzt. Alfons Frese

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