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Deal! Nissan-Chef Carlos Ghosn (l.) und Mitsubishi-CEO Osamu Masuko sind sich einig.

© FRANCK ROBICHON/dpa

Nach dem Manipulationsskandal: Nissan steigt bei Mitsubishi Motors ein

Mitsubishi ist wegen der Manipulation von Verbrauchswerten schwer in die Krise geraten. Jetzt will Nissan ein Drittel der Unternehmensanteile kaufen.

Der japanische Renault-Partner Nissan Motor steigt beim skandalerschütterten Konkurrenten Mitsubishi Motors ein. Nissan wolle 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motors erwerben, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag bekanntgaben.

Damit wird der Renault-Partner der größte Anteilseigner an Mitsubishi Motors und kontrolliert den Konzern de facto künftig.

Mitsubishi Motors ist in Folge eines Skandals um manipulierte Verbrauchswerte bei Kleinstwagen schwer angeschlagen. Nissan und Mitsubishi Motors arbeiten bereits bei der Entwicklung von solchen Kleinstwagen zusammen. Es war der Renault-Partner, der die Manipulationen bei Mitsubishi Motors festgestellt hatte. Japanische Medien hatten zuvor bereits über die Pläne berichtet.

Die Aktien von Mitsubishi Motors sind in den vergangenen Wochen stark eingebrochen, nachdem bekannt geworden war, dass die Verbrauchswerte bei Kleinstwagen seit 1991 manipuliert worden sind. Zuletzt kostete das Papier nur noch knapp 500 Yen und damit halb so viel wie zu Jahresbeginn. Die Talfahrt der vergangenen Jahre hat sich damit noch mal verschärft. 2013 hatte die Aktie zeitweise noch fast 2000 Yen gekostet. Zum aktuellen Kurs ist Mitsubishi Motors an der Börse nur noch rund 486 Milliarden Yen (4,5 Mrd Dollar) wert.

Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg will Mitsubishi bis zu einem Drittel neue Aktien ausgeben, um so an das dringend gebrauchte Geld zu kommen. Sollte Nissan tatsächlich das Paket kaufen, wäre der Renault-Partner der größte Anteilseigner an Mitsubishi Motors und würde diesen damit kontrollieren. Derzeit sind zwei andere Unternehmen aus dem Mitsubishi-Konglomerat mit insgesamt rund 23 Prozent die größten Anteilseigner des Autobauers.

Nissan ist seit 1999 eng mit dem französischen Autobauer Renault verknüpft. Den Franzosen gehören knapp 44 Prozent von Nissan, die wiederum 15 Prozent an Renault halten. Für Ärger zwischen den Partnern sorgt immer wieder der französische Staat, der erst im vergangenen Jahr den Anteil auf knapp ein Fünftel erhöht hat. (dpa)

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