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Bei Mirácoli von Mars fehlt seit kurzem der Käse

© Verbraucherzentrale Hamburg

„Mogelpackung des Jahres 2019“: Mirácoli-Fertignudeln ohne Käse ist der „Gewinner“

Auf einmal fehlte der geriebene Käse: Die Einsparung beim Klassiker Mirácoli hat Verbraucher stark verärgert, nun bekommt das Produkt einen Negativpreis.

Mirácoli ist die „Mogelpackung des Jahres 2019“. Für das Fertiggericht des Lebensmittelkonzerns Mars stimmten die meisten Verbraucher in einer Abstimmung der Verbraucherzentrale Hamburg.

Mehr als ein Drittel von insgesamt 43.044 abgegebenen Stimmen sei an das Produkt, das seit vergangenem Jahr ohne Käse verkauft wird. Neben den Nudeln von Mirácoli standen vier weitere Produkte zur Wahl.

„Wir haben jede Menge Beschwerden zu Mirácoli erhalten“, sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Hersteller Mars spart demnach nicht nur am Käse, sondern auch an Tomatensauce und Würzmischung. Doch der Handel verkaufe das Nudelgericht nach wie vor zum alten Preis. Einen Hinweis auf den reduzierten Inhalt suche der Kunde vergebens auf der Verpackung.

Zweitplatzierter knapp hinter Mirácoli ist ein Karottensaft von Hipp, dessen Preis sich mehr als verdoppelt hat. Auf den Plätzen drei bis fünf der „Mogelpackung“-Abstimmung folgen eine Rama-Margarine, Schokolade von Milka und die Frosties Cerealien. Auch bei diesen Produkten hoben die Unternehmen und der Handel die Preise an, indem sie Füllmengen reduzierten, den alten Preis aber beibehielten.

Versteckte Preiserhöhungen sind weiterhin legal

„Verbraucher haben kaum eine Chance, versteckte Preiserhöhungen im Handel zu erkennen, und wir können keine rechtlichen Schritte einleiten“, sagte der Verbraucherschützer Valet.

Er sieht die Politik am Zug, um Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser vor den Tricksereien der Unternehmen zu schützen.

Die Zahl der Beschwerden zu versteckten Preiserhöhungen und überdimensionierten Verpackungen nimmt zu, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. 2019 gingen über 2500 Meldungen bei ihr ein. An der sechsten Wahl der „Mogelpackung des Jahres“ nahmen laut Verbraucherzentrale Hamburg so viele Verbraucher teil wie nie zuvor. Verbraucher konnten bis zum 20. Januar online über die in ihren Augen größte „Mogelpackung“ abstimmen.

Chipsletten gewannen im Vorjahr

Im vergangenen Jahr hatten Verbraucher die Chipsletten von Lorenz Snack-World zur Mogelpackung des Jahres 2018 gewählt. Damals sei das Votum sehr eindeutig ausgefallen, hieß es von der Verbraucherzentrale.

Der Lebensmittelproduzent hatte die Füllmenge bei seinen Chipsletten von 170 auf 100 Gramm reduziert, die Größe der Verpackungen sei laut Verbraucherzentrale jedoch kaum kleiner geworden. Da der Preis nur geringfügig gesenkt worden sei, sei es am Ende eine Preiserhöhung von mehr als 50 Prozent gewesen. (AFP, Tsp)

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