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Ein Gebäudereiniger putzt in 27 Meter höhe ein gläsernes Dach.

© Sebastian Kahnert/ZB/dpa

Exklusiv

Mindestlohn steigt um 50 Cent: Ab 2021 soll es 9,85 Euro pro Stunde geben

Der gesetzliche Mindestlohn wird alle zwei Jahre angehoben. Im kommenden Jahr soll er auf 9 Euro 85 steigen - Gewerkschaften und SPD wollen deutlich mehr.

Der gesetzliche Mindestlohn steigt im nächsten Jahr voraussichtlich um 50 Cent. Das Statistische Bundesamt hat für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt eine Steigerung der Tariflöhne um 5,3 Prozent errechnet. In der gleichen Größenordnung steigt nun 2021 der Mindestlohn, sodass es einen Erhöhung von 9,35 Euro auf 9,85 geben wird. Die Lohnuntergrenze wird alle zwei Jahre angehoben, in dem die Tarifentwicklung der vorgegangenen Jahre nachvollzogen wird.

Derzeit gibt es indes eine Debatte über eine deutlich stärker Anhebung. Gewerkschaften, SPD und Linke wollen mindestens zwölf Euro, und auch die EU-Kommission hat sich des Themas angenommen. Nach Einschätzung Brüssels sollte der Mindestlohn 60 Prozent des mittleren Lohns im jeweiligen Land entsprechen; in Deutschland sind es derzeit nur 47 Prozent.

Mindestlohnkommission tritt zusammen

In Berlin trifft sich am Dienstag die Mindestlohnkommission, die sich paritätisch aus Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften zusammensetzt. Basierend auf dem so genannten Tarifindex des Statistischen Bundesamtes gibt die Kommission Mitte des Jahres eine Empfehlung ab für die Bundesregierung, die dann entsprechend der Empfehlung den Mindestlohn zum 1.1.2021 anhebt.

Die Kommission kann jedoch vom Tarifindex mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abweichen, also mehr oder weniger vorschlagen. Die Gewerkschaftsvertreter machen Druck und wollen sich für eine deutliche Anhebung einsetzen. Sollte es bei der gewohnten Systematik bleiben, dann würde der Mindestlohn 2023 mehr als zehn Euro betragen. Und die derzeit diskutierten zwölf Euro würden erst Ende des Jahrzehnts erreicht.

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