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Das Logo des Immobilien-Anbieters Deutsche Wohnen klebt auf der Scheibe des Servicepoints des Unternehmens in Britz.

© dpa/Paul Zinken

Mehr Miete und gewinnträchtige Verkäufe: Deutsche Wohnen mit guter Bilanz

Verkäufe von Wohnungen an Land Berlin bringen Deutsche Wohnen Gewinne. Auch die Mieter zahlen mehr und polieren die Bilanz auf vor Vonovia-Übernahme.

Kräftige Zuwächse kann die Deutsche Wohnen beim Ergebnis nach Steuern zum Abschluss des dritten Quartals verbuchen. Möglich geworden sind diese durch Gewinne aus dem Verkauf von Wohnungen und höhere Erträge aus deren Vermietung oder Bewirtschaftung. Das operative Geschäft wuchs trotz der Verkäufe um 0,4 Prozent. 

Die Aktie der vor der Übernahme durch den ebenfalls im Dax notierten Wettbewerber Vonovia stehenden Firma legte bis Freitagmittag mehr als ein Prozent zu, lag aber mit rund 45 Euro deutlich unterhalb des Übernahmepreises von 53 Euro.

Die Deutsche Wohnen ist der größte private Vermieter in Berlin. Das Quartalsergebnis zeigt: Die als soziale Zugeständnisse an das Land Berlin verkündeten Verkäufe von 14750 Wohnungen an die Stadt stellen ein gutes Jahresergebnis in Aussicht. 

Obwohl der Konzern in den vergangenen Jahren wiederholt den Wert seiner Immobilien in den Büchern angehoben hatte, um seine Bilanz aufzupolieren, gelingt deren Verkauf noch mit nennenswerten „verkaufsinduzierten Bewertungsgewinnen“: gut 30 Millionen Euro sind es in diesem Jahr bislang.

„Die Deutsche Wohnen hat sich in den vergangenen zehn Jahren außerordentlich erfolgreich entwickelt“, sagte Vorstandschef Michael Zahn. „Das starke Votum der Aktionär:innen bestärkt uns in der Haltung, den eingeschlagenen Weg gemeinsam mit der Vonovia fortzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. 

Vorstandsposten in Aussicht für Zahn

88 Prozent der Aktionäre seien dem Übernahmeangebot der Vonovia gefolgt und hätten ihre Aktien angedient. Zahn nannte die Übernahme einen „partnerschaftlichen Zusammenschluss“ – er hat einen Vorstandsposten nach der Übernahme in Aussicht.

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Rund 11.000 Wohnungen hat die Deutsche Wohnen im September an die landeseigenen Wohnungsunternehmen verkauft. Das ist Teil des „Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen“, mit dem Vonovia und Deutsche Wohnen gegen den Ruf ankämpfen, hohe Renditen durch Mieterhöhungen zu erzielen und Instandhaltung sowie Neubau zu vernachlässigen. 

13.000 neue Wohnungen will die Deutsche Wohnen in Berlin bauen. Die Mieterhöhungen begrenzen die Konzerne in den kommenden zwei Jahren auf ein Prozent – mehr Spielraum hatte der Bestand allerdings nach kräftigen anfänglichen Erhöhungen zuletzt auch nicht hergegeben.

Der Konzern investiert rund 260 Millionen Euro in den Neubau, nicht aus eigener Kraft, sondern mit Hilfe der in Leipzig ansässigen Firma Quarterback, die von der Deutschen Wohnen im Jahr 2020 übernommen worden war. Die Deutsche Wohnen hat rund 155.000 Wohnen, mit der Vonovia zusammen entsteht ein Konzern mit einer halben Million Wohnungen.

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