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Ein menschenleerer Strandzugang an der Ostsee

© Daniel Reinhardt/dpa

Exklusiv

Lockdown-Öffnungen zu Ostern?: Die Ferienhausbesitzer stehen schon in den Startlöchern

Ob Hotel und Gastronomie Anfang April öffnen dürfen, ist aktuell fraglich. Trotzdem hofft die Branche – und übt Druck auf die Politik aus.

Urlaub auf Mallorca? Warum nicht! Ferien auf Teneriffa? Aber gerne! Anders sieht es dagegen für die Urlaubsplanung in Deutschland aus. Von Garmisch-Partenkirchen über den Harz bis ans Meer heißt es: Urlaub im eigenen Land ist verboten.

Ein Reiseverbot gibt es zwar nicht. Doch Hotels und Ferienwohnungen dürfen hierzulande keine Urlauberinnen und Urlauber empfangen.

Und ob Hotels in einzelnen deutschen Bundesländern über Ostern Gäste empfangen werden, ist aktuell eher fraglich: Die bundesweite Inzidenz ist laut der interaktiven Coronavirus-Karte des Tagesspiegel in den vergangenen zwei Wochen von 65 auf 70 leicht, aber kontinuierlich gestiegen. Weitere Öffnungen soll es aber erst dann geben, wenn die Inzidenz länger unter 50 liegt.

Doch ganz so einig sind sich die Ministerpräsidenten nicht. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) etwa sieht weiterhin Chancen für den Tourismusbereich – sofern Corona-Tests vorliegen und eine Nachverfolgung per App gewährleistet ist. „Derzeit gehe ich davon aus, dass wir Hotels in Schleswig-Holstein über Ostern öffnen“, sagte er der „Rheinischen Post“.

Das dürfte einen Nerv treffen: Urlaubsreisen stehen bei den Menschen in Deutschland einer Studie zufolge unverändert weit oben auf der Wunschliste für Lockerungen. Laut der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen plant knapp die Hälfte aller Befragten – trotz Corona – aktuell eine Urlaubsreise.

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Einer Umfrage des ADAC zufolge setzen dabei etwa zwei Drittel der Menschen besonders auf Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen. Auch nach Angaben des Reiseanbieters TUI sind vor allem die Ostseeküste und Ostfriesischen Inseln gefragt sowie im Binnenland der Schwarzwald, der Bayerische Wald und das Allgäu.

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Wären die Anbieter auf solch einen Ansturm überhaupt vorbereitet? „Vermieter und Urlauber stehen in den Startlöchern“, sagt Göran Holst, Vorsitzender des Deutschen Ferienhausverbands, dem Tagesspiegel.  Dass die Hygienekonzepte tragfähig seien und Urlaubsreisen keine Pandemietreiber seien, habe das Robert Koch-Institut (RKI) kürzlich bestätigt.

[Lesen Sie hier: Ist Osterurlaub doch noch möglich? Wo es für Urlauber Hoffnung gibt (T+)]

„Wichtig ist es jetzt vor allem, das Saisongeschäft zu retten, indem es über Ostern wieder losgeht“, sagt Holst. Im Gegensatz zu großen Hotelanlagen seien zwar keine mehrwöchigen Vorlaufzeiten nötig. Trotzdem sei es wichtig, jetzt eine klare Perspektive zu bekommen.

„Wir würden uns wünschen, dass einige Länder in sich gehen und noch vor dem 22. März ein verbindliches Signal senden, dass Ferienwohnungen über Ostern öffnen dürfen“, sagt Holst. „Kommt das nicht, wird das gravierende Folgen haben. Schon jetzt mehren sich die Stornos, weil die Urlauber verunsichert sind. Die Osterferien sind ein wichtiger Buchungszeitraum, der für das Überleben vor allem der Privatvermieter unverzichtbar ist."

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In einer Ferienwohnung sei der Aufenthalt mindestens genauso sicher wie zuhause, „wenn nicht sogar ein bisschen sicherer, weil die persönlichen Kontakte wegfallen“, sagt Holst. „Die Gäste sitzen quasi auf gepackten Koffern und wissen bis zur letzten Minute nicht, ob es losgehen kann.“

Auch im Hotel- und Gastgewerbe allgemein stoßen die bestehenden Corona-Beschlüsse auf massive Kritik. Laut einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) bezeichnen 63,0 Prozent der Betriebe die Entscheidungen der letzten Bund-Länder-Konferenz als „katastrophal“, 24,9 Prozent als „schlecht“.

Bis zum 22. März werden die Unternehmen sieben Monate Lockdown hinter sich haben. „Bei den Unternehmern und Mitarbeitern in der Branche machen sich zunehmend Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängste breit“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Der Endlos-Lockdown ist keine Lösung.“

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