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Bestanden. Nicht jeder Abiturient beginnt gleich im Herbst ein Studium oder eine Ausbildung.

© Julian Stratenschulte/dpa

Karrierefrage: Nach dem Abitur arbeitslos melden?

Muss man sich bei der Arbeitsagentur melden, wenn man noch keinen Studien- oder Ausbildungsplatz gefunden hat? Das erklärt Johannes Wolf.

Unser Leser fragt: Mein Sohn hat im Frühling das Abitur gemacht und ist noch nicht sicher, ob er studieren will oder eine Ausbildung machen soll. Er arbeitet zurzeit als Minijobber. Muss er sich (trotzdem) bei der Arbeitsagentur arbeitssuchend melden?

Johannes Wolf von der Arbeitsagentur Berlin-Brandenburg antwortet: Nein, Ihr Sohn ist nicht verpflichtet, sich bei der Arbeitsagentur zu melden. Er kann sich aber bei dem für ihn zuständigen Standort der Berliner Jugendberufsagentur in Ihrem Bezirk ratsuchend melden. Das hat für ihn den Vorteil, kostenlos Beratungsangebote der Berufsberatung in Anspruch nehmen zu können. Und das kann sich lohnen!

Vielen jungen Menschen geht es wie Ihrem Sohn. Die Entscheidung, welchen beruflichen Weg man für sich wählen soll, fällt schwer. Kein Wunder – in Deutschland gibt es fast 330 Ausbildungsberufe und rund 17 000 Studiengänge. In diesem Angebot muss man sich erst einmal zurechtfinden. Da bietet es sich an, Fragen zur Studien- und Berufswahl in einer ausführlichen Beratung in der Jugendberufsagentur zu besprechen. Daneben bekommt Ihr Sohn von unseren Experten Tipps für die Bewerbungsunterlagen und zu geeigneten Bewerbungsstrategien.

Im Beratungsgespräch werden unter Berücksichtigung der individuellen Neigung und Eignung mögliche Wege nach dem Abitur beleuchtet. Ihr Sohn wird über aktuelle Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt informiert oder eben über Veränderungen in der Hochschullandschaft, neue Studiengänge, Zulassungsverfahren und Überbrückungsmöglichkeiten, falls er auf einen Studienplatz warten muss.

Auch zu dualen Studiengängen informiert die Berufsberatung: In den Studiengängen werden Ausbildung in einem Unternehmen und Studium an einer Hochschule verbunden: Häufig spricht das Abiturientinnen und Abiturienten an, die stark praxisorientiert interessiert sind – und nicht nur im Büro arbeiten wollen.

Auf Wunsch Ihres Sohnes können die Beratungsfachkräfte auch bei der aktiven Vermittlung in eine Ausbildung unterstützen und ihn darüber informieren, welche Firmen in Ihrer Umgebung oder auch bundesweit passende Ausbildungsstellen und Sonderausbildungsgänge anbieten.

Kurzum: Es lohnt sich für ihn in jedem Fall, eine Berufsberatung in Anspruch zu nehmen. Schließlich sind die Berufsberaterinnen und Berufsberater für akademische Berufe speziell für die Anliegen von Abiturientinnen und Abiturienten da.

– Haben Sie auch eine Frage? Dann schreiben Sie uns: E-Mail: Redaktion.Beruf@tagesspiegel.de

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