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Sieger beim Bieten um Niki: Niki Lauda im Cockpit einer Niki-Maschine (Archivbild vom 18.04.2010)

© dpa/APA/Barbara Gindl

Update

Insolvenzverfahren in Österreich: Air-Berlin-Tochter Niki geht an Niki Lauda

Überraschung im Bieterkampf um die Tochter der insolventen Air Berlin: Ex-Rennfahrer und Firmengründer Niki Lauda bekommt den Zuschlag für Niki.

Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki geht nach dem Willen des österreichischen Gläubigerausschusses in die Hände von Airline-Gründer Niki Lauda. Das habe der Ausschuss einstimmig beschlossen, teilten der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther und die österreichische Masseverwalterin Ulla Reisch am Dienstagmorgen in einer gemeinsamen Presseerklärung in Wien mit. 

„Es wird von einer kurzfristigen insolvenzrechtlichen Genehmigung der Transaktion in Österreich und in Deutschland ausgegangen“, hieß es. Der Ausschuss hatte rund 15 Stunden beraten. Damit ist der im ersten Insolvenzverfahren in Deutschland angepeilte Deal mit dem britisch-spanischen IAG-Konzern hinfällig. 

Details zum Angebot von Lauda wurden nicht mitgeteilt. Die IAG hatte mit ihrer Billigtochter Vueling für Niki 20 Millionen Euro und weitere 16,5 Millionen Euro als Massekredit zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes geboten. Auf Antrag des Fluggastportals Fairplane wurde aber in Österreich ein zweites Insolvenzverfahren am Landgericht Korneuburg eröffnet. Damit hatten Bieter erneut eine Chance, ein Angebot zu unterbreiten. 

Der 68-jährige Lauda, der die Airlinie 2003 gegründet hatte und 2011 ausgestiegen war, wollte nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) bieten. Er hatte zuletzt betont, dass nur er dank eines Luftverkehrsbetreiberzeugnisses (AOC) seiner Fluggesellschaft Laudamotion in der Lage sei, die Fluglinie Niki wieder schnell in die Luft zu bringen. Die IAG-Tochter Vueling brauche dagegen ein neues Betreiberzeugnis, was mindestens drei Monate dauere, meinte Lauda. 

Die Entscheidung für Lauda dürfte bei den rund 1000 Niki-Beschäftigten nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Betriebsratschef Stefan Tankovits war im Vorfeld des Gläubigerausschusses davon ausgegangen, dass alle 220 Piloten in diesem Fall kündigen würden. Lauda genießt laut Tankovits nicht den besten Ruf als Arbeitgeber. Als er Chef der Airline war, seien die Piloten bei einer Personalleasing-Firma angestellt gewesen. (dpa)

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