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Die explodierenden Immobilienpreise der Berliner Innenstadt treiben Immobiliensuchende ins Umland.

©  Soeren Stache/dpa

Wohneigentum: Immobilien im Umland erreichen Berliner Preisniveau

Laut einer Studie des Immobilienportals „McMakler“ müssen Käufer in den Speckgürtelregionen immer tiefer in die Tasche greifen.

2035 sollen in Berlin mehr als vier Millionen Menschen leben. Gegenwärtig sind in der Hauptstadt 3,712 Millionen Menschen zu Hause. Weil die wachsende Hauptstadt ein heißes Pflaster ist, schwappt sie seit Jahren in das Umland über. Einer Studie des Immobilienportals „McMakler“ zufolge ist nun aber ein Punkt der Entwicklung erreicht, an dem Gemeinden im Berliner Speckgürtel mit Blick auf das Preisniveau mit Berlin gleichziehen.

Vor allem im Norden und Osten dehnt sich die Metropole aus. Bei fast der Hälfte der Umlandregionen stiegen die Preise im Jahresvergleich um mehr als zehn Prozent, in Zeuthen sogar um fast 15 Prozent, so die Analysten von McMakler.

Die Datenerhebung von McMakler basiert auf einer Auswertung inserierter Kaufangebote für Häuser und Wohnungen (nur Bestandsbauten, Baujahr bis 2016) verschiedener Immobilienportale für das erste Halbjahr 2017 und das erste Halbjahr 2018. Die folgenden Immobilienpreise sind keine Grundlage für eine exakte Berechnung des Quadratmeterpreises, weil hier Angebotspreise und nicht tatsächliche Kaufverträge zugrunde lagen. Gleichwohl dürften sie die Entwicklung richtig skizzieren.

Einige Gemeinden sind teurer als Berliner Stadtbezirke

Im ersten Quartal 2018 kostete eine Immobilie in Berlin-Mitte durchschnittlich knapp 6000 Euro pro Quadratmeter. Von diesem Niveau aus betrachtet, sind die teuersten Immobilien im Umland mit durchschnittlich 3756 Euro vergleichsweise preiswert. Sie liegen in den Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow. Gefolgt von Potsdam, wo Käufer derzeit 3301 Euro pro Quadratmeter zahlen. Das ist ein Preisanstieg um fast zwölf Prozent beziehungsweise um über acht Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017. Den Berechnungen von „McMakler“ zufolge sind diese zwei Umlandregionen sowie Glienicke/Nordbahn im Preisvergleich mit der Hauptstadt teurer als einige Berliner Stadtbezirke, wie Treptow oder Köpenick, wo der Quadratmeter im ersten Quartal 2018 durchschnittlich 2802 Euro beziehungsweise 3138 Euro kostete.

Die höchste Preissteigerung gab es im ersten Halbjahr 2018 in Zeuthen mit satten 14,7 Prozent auf 2553 Euro pro Quadratmeter.

Häuser in Wustermark und Mittenwalde am günstigsten

Unter den Spitzenreitern befinden sich unter anderem Straußberg, Altlandsberg, Petershagen/Eggersdorf, Fredersdorf-Vogelsdorf, Werneuchen, Oranienburg, Legebruch und Velten, die im Preisranking zwar auf den letzten Plätzen rangieren, aber deren Quadratmeterpreise im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 zwischen zehn und über 13 Prozent in die Höhe kletterten. Damit holen die Speckgürtelregionen im Osten und Norden Berlins deutlich auf. „Der Suchradius der Kaufinteressenten erweitert sich immer mehr. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen“, sagt Hanno Heintzenberg, Geschäftsführer von McMakler. Inzwischen wird mehr und mehr auch in jenen Umlandgemeinden gebaut, die keinen S-Bahn-Anschluss haben. Am günstigsten lässt sich Wohneigentum in Wustermark und Mittenwalde mit 2103 Euro beziehungsweise 1769 Euro pro Quadratmeter erwerben. Damit liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnimmobilien im Speckgürtel nur noch in Mittenwalde unter 2000 Euro.

„Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie im Berliner Umland zu kaufen und nur über ein begrenztes Budget verfügt, sollte nicht zu lange zögern. Die Preisentwicklung kennt aktuell nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Zudem macht der weitere Ausbau des Verkehrsnetzes auch die äußersten Regionen des Speckgürtels immer attraktiver“, sagt Heintzenberg.

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