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Strand vor der Tür. Eine Ferienimmobilie an der See macht's möglich.

© picture alliance / dpa

Urlaub im eigenen Haus: Die Checkliste für die Ferienimmobilie

Wer ständig hämmert, riskiert schnell den Familienfrieden. Und auch sonst gibt es beim Kauf eines Ferienhauses einiges zu beachten.

Das ist vielen Menschen schon passiert: Sie verlieben sich in den Ferien – in ein schönes Haus. Sonne, strahlend blauer Himmel, entspannte Atmosphäre machen aus mancher Immobilie, die man zu Hause keines zweiten Blickes würdigte, ein romantisches Domizil. Der Verband Privater Bauherren (VPB) mahnt zur Vorsicht: Wer sich am Ferienort für eine Immobilie begeistert, der sollte sie mindestens so kritisch prüfen, wie seinen Hauptwohnsitz. Denn im Gegensatz zum eigenen Haus ist eine Ferienwohnung immer ein Luxus, und der kann teuer werden. Drei grundsätzliche Fragen müssen deshalb vor dem Ferienhauskauf geklärt werden.

Kann sich die Familie die Immobilie finanziell leisten?

Bei der Frage der Finanzierbarkeit spielt nicht nur der Anschaffungspreis eine Rolle, sondern auch die laufende Unterhaltung. Dazu zählen unvermeidliche Nebenkosten wie Steuern, Strom- und Wasseranschlüsse, aber auch Ausgaben für Haussitter, Verwalter, Handwerker, Schornsteinfeger, Gärtner, und Winterdienst.

Möchten sich alle Familienmitglieder auf Dauer an einen Ort binden?

Nicht unterschätzen sollten Familien die Frage, ob sie auf Dauer alle in dem Haus oder der Wohnung glücklich werden können. Kinder, die dieses Jahr noch mit Vergnügen am fast menschenleeren Strand buddeln, sehnen sich vielleicht schon in drei Sommern nach der Disko. Ist die dann unerreichbar weit weg, dürfte das die Stimmung innerhalb der Familie beträchtlich trüben.

In welchem baulichen Zustand ist die Immobilie?

Auch die Frage nach dem baulichen Zustand sollten Interessenten nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn auch Ferienhäuser müssen instand gehalten werden. Dazu kommen möglicherweise geplante Anbauten, die vorgeschriebene energetische Sanierungen und Nachrüstpflichten nach sich ziehen. Wer einmal gebaut oder renoviert hat, der weiß, wie komplex solche Arbeiten sind. Ständig müssen Bauherren Entscheidungen treffen. Das ist bei einer Ferienimmobilie eher schlimmer, denn in der Regel können sich die Besitzer nicht monatelang selbst vor Ort um Sanierung und Umbau kümmern. Wer sich in eine alte Reetdachkate verliebt oder in ein romantisch gelegenes Schwarzwaldhaus, der sollte vor dem Kauf klären, ob das Anwesen unter Denkmalschutz steht. Möglicherweise darf es dann weder erweitert noch umgebaut werden.

Realistisch einschätzen sollten Kaufinteressierte auch mögliche Selbsthilfeaktionen: Während sie zu Hause abends oder am Wochenende das eine oder andere selbst reparieren, haben sie dazu in den Ferien kaum Zeit. Zu kurz und kostbar sind die wenigen Erholungswochen. Müssen sie dann im Ferienhaus auch noch dauernd hämmern und werkeln, riskieren sie ebenfalls ihren Familienfrieden. Auch kleine Schäden, die zu Hause nebenbei behoben werden, verursachen beim Feriendomizil ungleich mehr Aufwand – und oft genug auch familiäre Aufregung.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., der einen Ratgeber herausgebracht hat: www.vpb.de/download/VPB-Ratgeber_Ferienimmobilien-vorm-Kauf-kritisch-pruefen.pdf

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