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Schöne Aussichten für Eigentümer. In den etablierten Lagen Mitte und Prenzlauer Berg verteuern sich die oberen Preislagen weiter. Auch dieses noch im Bau befindliche Penthouse in der Gartenstraße dürfte zum Preisanstieg beitragen – wenn es fertig ist.

©  Reinhart Bünger

Immobilienmarkt Berlin: Teures wird noch teurer

JLL-Studie sieht aktuelle Angebotsmieten in Berlin bei 9,55 Euro pro Quadratmeter. Mietpreisanstieg beschleunigt sich weiter. Paketverkäufe aber gehen stark zurück: Wer Immobilien besitzt, behält sie fürs Erste.

Die Zeiten großvolumiger Transaktionen am deutschen Wohninvestmentmarkt scheinen fürs Erste vorbei zu sein. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres wurden Wohnungspakete für etwa 3,4 Milliarden Euro gehandelt, ermittelte Savills Germany, ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Börsennotierung in London. Doch dieser Wert entspricht im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2015 einem Minus von fast sechzig Prozent. Der Grund: Verkaufsneigungen sind angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes gering und so sind nur noch wenige solcher Pakete verfügbar. Wer eines besitzt, versucht auf eine andere Weise Kasse zu machen.

Der Mietpreisanstieg auf dem Wohnungsmarkt in den Städten, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart hat sich im ersten Halbjahr 2016 weiter beschleunigt.

Nach einem Bericht von Jones Lang LaSalle (JLL) – ein Dienstleistungsunternehmen in den Bereichen Finanzen, Beratung und Investment im Immobilienbereich – ist über alle Städte hinweg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 ein Plus von sechs Prozent zu notieren. Das ist der stärkste Mietpreiszuwachs in einem Jahresvergleich seit Beginn der Untersuchungen von JLL in 2004. Die Dynamik bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen hält JLL zufolge ebenfalls an.

Preiswerte Lagen werden schneller teurer

Die Ergebnisse mit Blick auf Berlin: Die Preise steigen schnell, sind aber im Vergleich zu anderen Städten noch vergleichsweise günstig. Nachdem 2015 der Aufwärtstrend etwas nachgelassen hatte, zeigen die Auswertungen für das erste Halbjahr auf Jahressicht eine Wachstumsrate von 5,4 Prozent auf 9,55 Euro pro Quadratmeter und Monat. Zum Vergleich: In München legten sie auf Jahressicht um 6,2 Prozent auf 16,90 Euro pro Quadratmeter und Monat zu.

In Berlin verzeichnet Marzahn-Hellersdorf den höchsten Anstieg, sagte Roman Heidrich von JLL auf Anfrage. Nach wie vor sei dies aber der Bezirk mit den preiswertesten Wohnungsangeboten ist (6,95 Euro pro Quadratmeter und Monat).

Hohe Zuwächse ergeben sich auch in anderen Lagen mit einem bisher unterdurchschnittlichen Preisniveau. Dazu zählen beispielsweise Lichtenberg, Reinickendorf oder Treptow-Köpenick. In Lichtenberg und Treptow-Köpenick verteuert zusätzliche das Angebot an Neubauwohnungen den Markt, aber auch im Bestand steigen hier die Mieten überdurchschnittlich stark.

Innerhalb des S-Bahn-Rings sind es vor allem die derzeitigen Trendlagen wie Friedrichshain, Kreuzberg, Neukölln und Wedding, die hohe Zuwächse erfahren, aber auch Charlottenburg-Wilmersdorf gehört zu den Bezirken mit einem hohen Mietanstieg.

In den etablierten Lagen Mitte und Prenzlauer Berg, wo im Mittel die höchsten Preise aufgerufen werden, erhöhen sich die Mieten auch wieder stärker als in den vorherigen Halbjahren. Gesamtstädtisch verteuern sich vor allem die guten Lagen und das obere Preissegment überdurchschnittlich.

Kräftiger Preisanstieg für Eigentum

Stärker als im letzten Halbjahr haben bundesweit die Angebots-Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den großen Städten angezogen. „Durchaus kräftig ist die Zunahme in Berlin (9 Prozent), Frankfurt (6 Prozent) und Düsseldorf (5 Prozent), moderat in Hamburg mit einem Plus von zwei Prozent,“ notierte JLL.

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