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Die Außenperspektive (Wilhelmstraße/Ecke Leipziger Straße) des Siegerentwurfs von Staab Architekten GmbH, Berlin

© Staab Architekten GmbH

Bundesbauten in Berlin: Präsenzkonferenzen statt Homeoffice

Berliner Architekten planen Erweiterungsbau des Finanzministeriums

Der Erweiterungsbau des Bundesfinanzministeriums (BMF) – direkt gegenüber dem Hauptsitz des Ministeriums – wird vom Architekturbüro Staab Architekten GmbH geplant. Die Berliner Architekten gewannen im Realisierungswettbewerb den ersten Preis, teilte das BMF Anfang Dezember Woche mit.

Das neue und energieeffiziente Gebäude entsteht auf dem sogenannten Postblock-Areal in Berlin-Mitte, das sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befindet. In ihrer Begründung hob die Jury hervor, dass das Areal Leipziger Straße / Wilhelmstraße entsprechend dem Bebauungsplan konsequent genutzt wird.

Insgesamt nahmen 24 Büros an einem Realisierungswettbewerb teil. Das Preisgericht unter Vorsitz von Professorin Jórunn Ragnarsdóttir überzeugte bei dem Entwurf des Berliner Büros vor allem, dass unter anderem Holz als nachwachsender Rohstoff verwendet wird. Und nicht nur der Bau werde klimaschonend sein, auch der spätere Betrieb werde besonders energieeffizient, ließ die Jury mitteilen.

Der Erweiterungsbau gegenüber dem Detlev-Rohwedder-Haus soll dazu beitragen, die Beschäftigten des BMF zentral unterzubringen. Bislang arbeiten sie an sechs weiteren Standorten in der Hauptstadt, fünf davon angemietet. Durch den Neubau sollen auch organisatorische und fachliche Abläufe innerhalb des Bundesministeriums optimiert werden. Das neue Gebäude mindere gleichzeitig den bisherigen Mangel an modernen Konferenzräumen, heißt es in einer Mitteilung des BMF.

Ob – und wann – die neuen Büros tatsächlich gebraucht werden, dürfte vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängen und von den künftigen Arbeitsmodellen: Einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Kollaborationsplattform „Slack“ zufolge, wollen 73 Prozent der rund 2000 Befragten nicht mehr täglich im Büro arbeiten. 40 Prozent würden es sogar überlegen, ihren Job zu wechseln, wenn sie fünf Tage in der Woche ins Büro müssten.

Innenperspektive eines Erschließungs- und Kommunikationsbereichs im fünften OG des Siegerentwurfs von Staab Architekten GmbH (Berlin). Grafik: Staab Architekten GmbH
Innenperspektive eines Erschließungs- und Kommunikationsbereichs im fünften OG des Siegerentwurfs von Staab Architekten GmbH (Berlin). Grafik: Staab Architekten GmbH

© Staab Architekten GmbH

Teil des Wettbewerbs war außerdem, die freiraumplanerische Gestaltung der Anlage, auf der sich mit dem Platz des Volksaufstandes von 1953 ein historisch bedeutender Ort befindet. Auf der Liegenschaft des ehemaligen Postblock-Areals werden zudem die Bundesfinanzakademie (BFA) mit Wohneinheiten für die Teilnehmenden und ein Konferenzzentrum sowie eine Kantine Platz finden.

Das Preisgericht zeichnete darüber hinaus weitere Entwürfe aus: Der zweite Preis des Wettbewerbs ging an die MR Müller Reimann Planungsgesellschaft Berlin mbH mit Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin. Mit dem dritten Preis wurde die Code Unique Architekten GmbH aus Dresden prämiert.

Nach den bisherigen Planungen soll der erste Spatenstich spätestens im Frühjahr 2025 erfolgen. Als Kostenrahmen sind 322 Millionen Euro ohne EU-Förderung veranschlagt.

Entwürfe werden ausgestellt

Die prämierten Entwürfe werden im Berliner Kronprinzenpalais ausgestellt. Die Ausstellung ist vom 6. bis 19. Dezember 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung ist täglich von 12 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei und erfolgt nach den Regelungen der jeweils aktuell gültigen Corona-Schutzverordnung. Adresse: Unter den Linden 3, 10117 Berlin.

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