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Deutsche Post: Gesamtbetrieb für Briefe und Pakete - Gewerkschaft schlägt Alarm

© Sebastian Kahnert/dpa

Großer Umbau: Deutsche Post gründet neuen Gesamtbetrieb für Briefe und Pakete

Einem Bericht der "Welt" zufolge plant die Deutsche Post einen neuen Gesamtbetrieb für die Zustellung von Briefen und Paketen. Die zuständige Gewerkschaft schlägt Alarm.

Die Deutsche Post bereitet offenbar einen großen Umbau vor. Demnach gründet der Konzern gerade einen neuen Gesamtbetrieb für die Zustellung von Briefen und Paketen, berichtete die Tageszeitung „Welt“. Darin sollen die nach Haustarifvertrag angestellten Mitarbeiter der Deutschen Post Aktiengesellschaft unmittelbar mit den Kollegen der vor zwei Jahren gegründeten Billig-Tochterfirma Delivery zusammenarbeiten. Diese Plänen sollen bereits zum 1. Mai umgesetzt werden.

Unter dem Dach von ein und derselben Postniederlassung sollen dann Kollegen mit unterschiedlichen Stundenlöhnen, Wochenarbeitszeiten oder auch Pausenzeiten tätig sein, wie die Zeitung berichtete. Die Gewerkschaften sehen dahinter das Ziel des Managements, Löhne und Arbeitsbedingungen verschlechtern zu wollen. "Wir befürchten, dass das Lohnniveau bei der Post auf Dauer abgesenkt werden soll", sagte die Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, Christina Dahlhaus, der "Welt". Dies sei ein "Einstieg in die weitere Aushöhlung der Tarifverträge der Deutschen Post AG".

Tochterfirma hat inzwischen über 10.000 Beschäftigte

Im Jahr 2015 war es dem Management trotz des bislang größten Tarifstreits mit mehr als zwei Monaten Dauerstreik gelungen, die Gründung einer Tochterfirma mit Namen Delivery (übersetzt: Lieferung) durchzusetzen. In dieser Firma arbeiten dem Bericht zufolge mittlerweile rund 10.000 Beschäftigte, sie stellen täglich mehr als eine Million Pakete in Deutschland zu. Doch anders als ihre Kollegen in der Deutschen Post AG werden sie nicht nach dem Haustarif bezahlt, sondern nach den regional unterschiedlichen Bedingungen des Logistik- und Speditionsgewerbes. Im Durchschnitt liegen diese Löhne laut "Welt" um etwa ein Viertel niedriger.

Damals legte das Postmanagement Wert darauf, dass beide Firmen strikt voneinander getrennt arbeiten. Das galt für die Fahrzeuge über die Kleidung bis hin zu den Pausenräumen. Diese Trennung soll dem Bericht zufolge nun beendet werden. In einem vertraulichen Manuskript der Deutschen Post wird darauf hingewiesen, dass die Arbeitsbedingungen unverändert bleiben. "Für die Beschäftigten kommen weiterhin die Tarifverträge der Deutschen Post AG beziehungsweise Spedition-Logistik zur Anwendung", zitiert die Zeitung aus dem inoffiziellen Papier. (dpa/AFP)

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