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Terminal C in Berlin-Tegel: Grenzkontrollen neuer Art.

© Kai-Uwe Heinrich

Grenzkontrollen an Berliner Flughäfen: Wenn die Maschine die Einreise verweigert

An den Flughäfen Tegel und Schönefeld prüfen jetzt Automaten Personalausweise und Pässe. Für Brillen- und Mützenträger wird das schwierig.

Schöne neue Welt an den Berliner Flughäfen: Wer einen der neuen elektronisch lesbaren Personalausweise oder einen solchen Reisepass hat, soll jetzt schneller durch die Grenzkontrollen kommen. Möglich macht das ein neues elektronisches Ausweiskontrollsystem namens „EasyPass“, das an sieben deutschen Flughäfen installiert ist. Zu den Vorreitern in Deutschland gehören auch die Berliner Airports Tegel und Schönefeld.

Das Prinzip: Die Bundespolizei hat an den Flughäfen Automaten aufgestellt, die das elektronische Ausweispapier einlesen, auf Echtheit und Gültigkeit prüfen und vergleichen, ob das Foto auf dem Ausweis identisch mit dem Menschen ist, der an der Grenzkontrolle steht. „EasyPass ermöglicht einen höheren Passagierdurchsatz bei gleichbleibendem Personalansatz unter Einhaltung eines stets hohen Sicherheitsniveaus“, teilt die Bundespolizei auf Tagesspiegel-Anfrage mit. Das Ziel: mehr Menschen in kürzerer Zeit durchschleusen, ohne dass die Sicherheit leidet.

Brillenträger stecken fest

Doch ganz so einfach läuft die Sache leider nicht. Vor allem Brillenträger tun sich schwer, die elektronischen Kontrollen zu bestehen. Aber auch wenn Menschen im falschen Winkel in die Kamera des Automaten schauen, geht die Gesichtserkennung schief. Auch Mützen und Kappen sollte man abnehmen. Sonst drohen peinliche Konsequenzen: Während die Mitreisenden ohne weitere Kontrollen passieren dürfen, müssen die anderen ihre Ausweise – wie früher – am Schalter der Grenzbeamten vorzeigen. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht – wie im Terminal C in Tegel – alle Reisenden in einer Schlange stehen.

Wer von der Maschine aussortiert wird, bleibt hinter der Schranke hängen und blockiert alle weiteren Einreisewilligen. Das kostet Zeit und Nerven. Die Systeme würden regelmäßig gewartet und weiterentwickelt, wesentliche Probleme würde EasyPass daher nicht verursachen, betont die Bundespolizei. „Das größte Hemmnis beim Passagierdurchfluss in EasyPass stellt nach bisherigen Erfahrungen fehlerhaftes Nutzerverhalten dar“, berichtet ein Sprecher. Tröstlich ist jedoch, dass es auch in Zukunft Grenzbeamte geben soll. Sei es dafür, dass sie Brillenträgern die Einreise nach Deutschland möglich machen.

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