zum Hauptinhalt

General Motors: Dank Opel in der Gewinnzone

Zum ersten Mal seit sieben Jahren fährt Opel wieder in die Gewinnzone. Dank eines harten Sanierungskurses und besserer Geschäfte darf sich die kriselnde Muttergesellschaft General Motors über 227 Millionen Euro freuen.

Detroit/Rüsselsheim - Der Mutterkonzern General Motors (GM) erzielte 2006 in seinem Europageschäft mit der Hauptmarke Opel einen Nettogewinn nach Steuern von 227 Millionen Dollar (172 Mio Euro). Das war eine halbe Milliarde Dollar mehr als im Vorjahr - damals hatten Opel, Vauxhall und Saab noch einen Verlust von 375 Millionen Dollar verbucht.

2006 fuhr der Mutterkonzern von Opel ein Minus von zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) ein, wie GM mitteilte. Im Jahr davor waren es noch 10,4 Milliarden gewesen. Zu Buche schlagen die hohen Kosten für den Sparplan: GM will 35.000 Stellen über freiwillige Kündigungen abbauen, mehrere Werke schließen und die Produktionsabläufe in den verbleibenden Fabriken straffen. Der Umsatz stieg von 195 Milliarden Dollar 2005 auf 207 Milliarden Dollar 2006. Das war mehr als von Analysten erwartet.

Neue Produkte und Kostensenkungen

Als Grund für den Sprung in die schwarzen Zahlen nannte GM Kostensenkungen nach dem Abbau von mehreren tausend Stellen bei Opel seit 2005. "Unsere Maßnahmen zum Kostenabbau und zur Belebung unseres Produktangebots hatten große Wirkung auf unser Geschäft", sagte GM- Chef Rick Wagoner. Das Geschäft sei sehr gut gelaufen. Die Marke Opel habe sich dank neuer Modelle wie des Kleinwagens Corsa besonders stark entwickelt. GM habe in Europa mehr verdient, weil der Absatz um knapp ein Prozent auf die Rekordmarke von zwei Millionen Fahrzeugen stieg und den Kunden besser ausgestattete Wagen kauften.

"Wir haben erstmals seit 1999 wieder ganz klar Geld verdient", sagte ein GM Europa-Sprecher. "Alle Firmen in Europa haben ihr Ergebnis deutlich verbessert." Für die einzelnen Marken weist GM seit Jahren keine Ergebnisse mehr aus. Nach Angaben aus Konzernkreisen ist Opel aber wieder deutlich in der Gewinnzone. Auch das langjährige Sorgenkind, die schwedische Schwestermarke Saab, habe zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, hieß es. Für 2007 seien die Aussichten ebenfalls positiv, ein konkretes Ergebnisziel nannte GME aber nicht.

Betriebsrat fordert Produktinitiativen

Den Umsatz steigerte der Autobauer in Europa 2006 von 31,89 Milliarden auf 33,19 Milliarden Dollar. Der Gesamtbetriebsrat forderte nach den guten Ergebnissen mehr Produktinitiativen. "Die Arbeitnehmer haben ihren Beitrag geleistet - jetzt muss auf der Produktseite nachgelegt werden", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz. So müsse der in Rüsselsheim gebaute Mittelklassewagen Vectra aggressiver in den Markt gebracht werden. Mitten in der Klimaschutzdebatte müsse Opel zudem ein verbrauchsarmes Stadtfahrzeug bauen.

Der weltgrößte Autokonzern General Motors hat 2006 dank der Sanierung des nordamerikanischen Geschäfts und eines starken Absatzes weltweit seinen Verlust verringert. Der Nettoverlust sank von 10,4 auf 2,0 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro). (tso/dpa/AFP)

Zur Startseite