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Gefahr durch afrikanische Schweinepest: Schweinebauern könnten „einen dreistelligen Millionenbetrag verlieren“

Wenn die Seuche nach Deutschland überspringt, will China den Import einstellen. Der Deutsche Bauernverband warnt vor erheblichen Schäden.

Die deutschen Schweinebauern befürchten einen erheblichen Schaden, falls die Afrikanische Schweinepest nach Deutschland kommen sollte. „Es ist schwer zu schätzen, wie hoch der Schaden für die deutschen Schweinebauern sein wird“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, dem Tagesspiegel. „Wir rechnen mindestens mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag“.

Die deutschen Schweinehalter profitieren derzeit von steigenden Exporten nach China, das von der Tierseuche bereits befallen ist. Der Preis für ein Kilo Schwein ist nach Angaben  von Matthias Quaing von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) von 1,37 Euro vor einem Jahr auf 1,82 Euro gestiegen. Nach derzeitiger Rechtslage würde China den Import jedoch sofort einstellen, wenn das erste infizierte Wildschwein in Deutschland gefunden wird.

Das Bundesagrarministerium bemüht sich derzeit um eine weniger strenge Regelung, teilte eine Ministeriumssprecherin auf Tagesspiegel-Anfrage mit. In Verhandlungen mit der chinesischen Seite will man eine Differenzierung erreichen, je nachdem, ob ein Wild- oder ein Hausschwein betroffen ist. Zudem soll der Importstopp nur Tiere aus der belasteten Region und nicht ganz Deutschland betreffen. „Damit könnte im Fall des Auftretens der Schweinepest bei Wildschweinen der Handel mit Schweinefleisch von Hausschweinen aus Deutschland - unter Garantie aus nicht infizierten Gebieten - mit China fortgesetzt werden“, heißt es im Ministerium.

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