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Jennifer Morgan leitet künftig zusammen mit Christian Klein SAP.

© Eric Draper

Führungswechsel bei SAP: Endlich eine Dax-Chefin

Jennifer Morgan ist die erste Frau an der Spitze eines Dax-Konzerns. Das belehrt all jene eines Besseren, die sagen: Wir finden keine Frauen. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Carla Neuhaus

Darauf hat Deutschland lange gewartet. Erstmals in der Geschichte steht mit Jennifer Morgan eine Frau an der Spitze eines Dax-Konzerns. Zusammen mit Christian Klein übernimmt sie die Leitung von SAP. Das ist ein deutliches Zeichen, schließlich geht es hier um den größten Softwarekonzern Europas. Und es belehrt all jene eines Besseren, die rufen: Wir würden gerne eine Frau an die Spitze setzen, aber wir finden keine.

Dabei ist es kein Zufall, dass es ausgerechnet SAP als erstem Dax-Unternehmen gelingt, eine Frau an die Vorstandsspitze zu befördern. Der Konzern bemüht sich seit Jahren darum vielfältiger zu werden und das in einer Branche, die nicht gerade für ihre Vielfältigkeit bekannt ist.

Weiblichen Azubis werden da zum Beispiel gezielt Mentorinnen zur Seite gestellt. Es gibt ein internes Frauennetzwerk mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Für die Stellenausschreibungen hat SAP eigens eine Software entwickelt, um die Wörter herausfiltert, die Frauen davon abhalten könnten sich zu bewerben.

Für andere Konzerne muss das ein Vorbild sein. Denn von einem ausgeglichenen Verhältnis von Frauen und Männern in Vorständen ist Deutschland weit entfernt. Bei den größten Börsenkonzernen kommen auf 641 Männer 66 Frauen. Noch bis vor Kurzem gab es mehr Männer namens Thomas und Michael in den Vorständen als Frauen. Dass das nicht mehr so ist, ist ein erster Schritt – mehr nicht.

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