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Das Baukindergeld kommt vor allem bei Familien mit niedrigen bis mittleren Einkommen an (Illustration).

© Kitty Kleist-Heinrich

Förderung in Milliardenhöhe: 170.000 Familien beantragen Baukindergeld

Seit gut einem Jahr können Menschen Zuschüsse beantragen, wenn sie für ihre Familie eine Immobilie besorgen. Das Programm ist sehr beliebt, Ende 2020 endet es.

Das im September 2018 eingeführte Baukindergeld wird intensiv in Anspruch genommen. Ende November seien 171.510 Anträge eingegangen, monatlich kämen rund 10.000 hinzu, berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf die zuständige Förderbank KfW. Das entspreche Zuschüssen von rund 3,5 Milliarden Euro. Insgesamt stehen für das Förderprogramm, das bis Ende 2020 läuft, 9,9 Milliarden Euro zur Verfügung.

Nach Angaben der Bank erreicht das Baukindergeld junge Familien mit niedrigen bis mittleren Einkommen. 86 Prozent der Anträge wurden demnach von Familien mit ein bis zwei Kindern gestellt, ein Drittel lebte zu dem Zeitpunkt mit Kindern zwischen null und zwei Jahren im Haushalt, insgesamt zwei Drittel hatten Kinder zwischen null und sechs Jahren. Mehr als 60 Prozent der KfW-Kunden verfügten den Angaben zufolge über ein durchschnittliches zu versteuerndes Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr.

Seit dem 18. September 2018 winkt Familien für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie ein staatlicher Zuschuss. Pro Kind gibt es 12.000 Euro, ausgezahlt in zehn Jahresraten zu je 1200 Euro. Letztmalig beantragt werden kann das Baukindergeld, wenn am 31. Dezember 2020 eine Baugenehmigung erteilt oder ein Kaufvertrag unterschrieben wird.

Insgesamt darf für das Baukindergeld das zu versteuernde Haushaltseinkommen für eine Familie mit einem Kind maximal bei 90.000 Euro jährlich liegen. Bei einem weiteren Kind kommen 15.000 Euro hinzu. Familien mit zwei Kindern sollten ein maximales Einkommen von 105.000 Euro nicht überschreiten, Familien mit drei Kindern nicht mehr als 120.000 Euro an Einkommen aufweisen.

Wie die „Rheinische Post“ weiter berichtet, kritisiert der Verband Privater Bauherren, dass in vielen Bundesländern das Baukindergeld durch die Grunderwerbsteuer weitgehend geschmälert oder gar aufgezehrt würde.

So fallen in Nordrhein-Westfalen beispielsweise auf eine 350.000 Euro teure Immobilie 6,5 Prozent Grunderwerbsteuer an – also 22.750 Euro. Das Baukindergeld einer Familie mit zwei Kindern in Höhe von 24.000 Euro wäre damit praktisch aufgezehrt. Der Verband sieht es daher als notwendig an, die Grunderwerbssteuer zu senken. (dpa, Tsp)

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