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Massenproduktion: Die Arbeitsbedingungen auf den Schlachthöfen werden jetzt per Gesetz verbessert.

© imago images/teutopress

Fleischkonsum und seine Folgen: Nicht alles Wurst

Der Hunger auf Fleisch nimmt weltweit zu, in Deutschland ist das anders. Ein Grund, stolz zu sein. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Heike Jahberg

Fleisch ist kein Lebensmittel wie jedes andere. Damit wir Burger oder Braten essen, müssen Tiere sterben. Das verdrängen wir gern, wenn der Bratenduft durch die Küche zieht. Genauso wie den Gedanken daran, wie das Schwein, das Rind oder das Huhn vorher gelebt haben. Dabei wissen wir alle: Die massenhafte Produktion von billigem Fleisch hat Folgen.

Viele Tiere leben so erbärmlich, dass der Tod eine Erlösung ist. Um Futter für die Milliarden Nutztiere auf aller Welt herbeizuschaffen, verschwinden Regenwälder, stattdessen entstehen dort Sojaplantagen. Der massenhafte Einsatz von Pestiziden auf dem Feld und von Antibiotika in den Ställen machen die Intensivtierhaltung erst möglich – auf Kosten der Gesundheit von Mensch und Tier und der Artenvielfalt. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist vielerorts das Grundwasser von der Gülle aus den Großställen vergiftet.

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Schärfere Tierschutzgesetze, bessere Kontrollen und die Bindung der Tierhaltung an die Fläche würden die schlimmsten Auswüchse beseitigen. Doch vielen reicht das nicht. Immer mehr Verbraucher verzichten entweder ganz auf Fleisch oder essen es seltener.

Das macht Hoffnung. Denn eine Wende ist nur möglich, wenn alle mitziehen – Politik, Landwirte, Händler und Kunden, denen nicht alles Wurst ist.

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