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Der Handelsstreit hat ein Gutes: China und die EU nähern sich an.

© Reuters

EU-China-Gipfel: Danke, Mister Trump!

Trumps Handelsstreit hat einen Nebeneffekt: Die EU und China werden wachgerüttelt, streben jetzt eine Reform der WTO an. Das war überfällig. Ein Kommentar

Von Carla Neuhaus

Donald Trump hat die Weltordnung mit seinem „America first“ durcheinandergewirbelt. Die größten Handelspartner der USA – die EU und China – müssen seitdem mit den Unwägbarkeiten seiner Politik leben und Strafzölle für immer mehr Produkte fürchten. So sehr man den US-Präsidenten dafür verdammen mag: Er hat damit die EU wie auch China wachgerüttelt. Das war dringend nötig.

Endlich tut sich etwas

Auf dem gemeinsamen Gipfel im Peking haben die Staatenunion und die Volksrepublik zum Beispiel jetzt die Schaffung einer Arbeitsgruppe für die Reform der Welthandelsorganisation vereinbart. Schon lange vor Trump war die WTO nur noch eingeschränkt handlungsfähig. Doch erst jetzt, wo man sie dringend braucht, kümmern sich die EU und China darum.

Auch im Streit um ein gemeinsames Investitionsabkommen geht es vor dem Hintergrund des Handelskonflikts voran. Dabei ist das gerade für Firmen aus der EU, die in China investieren möchten, wichtig: Wollen sie zum Beispiel eine Fabrik in der Volksrepublik bauen, ging es bislang allenfalls in enger Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner – ein ewiges Streitthema. Jetzt geht China dagegen auf die EU zu, lockert die Hindernisse zumindest ein wenig. Ein Fortschritt, dank Trump.

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