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Verdi-Mitglieder am Frankfurter Flughafen am Eingang zur Lufthansa-Basis.

© Frank Rumpenhorst/dpa/Frank Rumpenhorst/dpa

Update

Erneute Streiks des Bodenpersonals abgewendet: Lufthansa und Verdi einigen sich im Tarifstreit

Die dritte Verhandlungsrunde bringt eine Lösung in Form einer dreistufigen Gehaltserhöhung. Damit ist ein erneuter Arbeitskampf des Bodenpersonals vom Tisch.

Die Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf eine Tariferhöhung für die rund 20.000 Beschäftigten der Airline am Boden geeinigt. Es seien spürbare Gehaltssteigerungen vereinbart worden, die überproportional für die unteren Vergütungsgruppen seien. Das teilte die Lufthansa am Donnerstag mit.

Damit droht kein weiterer Arbeitskampf der Beschäftigten an Check-in oder bei der Abfertigung von Flugzeugen wie in der vergangenen Woche.

Die Einigung sieht nach zwei Jahren Verzicht aufgrund der Corona-Krise eine Lohnerhöhung von 200 Euro im Monat ab 1. Juli 2022 vor. Ab 1. Januar 2023 steigen die Löhne um 2,5 Prozent und ab 1. Juli 2023 nochmals um 2,5 Prozent.

Laut Verdi ergeben sich daraus für einzelne Beschäftigte am Check-In Gehaltssteigerungen zwischen 13,6 und 18,4 Prozent. Lufthansa sprach sogar von Steigerungen um 19,2 Prozent in der untersten Gehaltsstufe.

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle lobte das Ergebnis, das auch nicht vom Lufthansa-Gewinn abhängig gemacht worden sei. Sie sagte: „Das Ergebnis beinhaltet einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine Reallohnerhöhung. Es war uns wichtig, diesen echten Ausgleich zu erreichen, um die Beschäftigten in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation abzusichern.“

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Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann zeigte sich zuversichtlich, nun auch mit den Piloten zu einem Abschluss kommen zu können. Über den Abschluss für das Bodenpersonal sagte er: „Es war uns wichtig, die unteren und mittleren Einkommensgruppen überproportional zu berücksichtigen. Damit werden wir der sozialen Verantwortung für unsere Beschäftigten gerecht und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber.“

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Die dritte Verhandlungsrunde hatte bereits am Mittwoch begonnen und war dann am Donnerstag fortgesetzt worden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich optimistisch gezeigt, sowohl für das von Verdi vertretene Bodenpersonal als auch für die Piloten der „Vereinigung Cockpit“ zu einer Lösung zu kommen.

Warnstreik belastete Fluggesellschaft stark

Den Gesprächen war am Mittwoch vergangener Woche ein flächendeckender Warnstreik vorausgegangen, der nahezu den kompletten Flugplan der Lufthansa lahmgelegt hatte.

Die Lufthansa kostete er rund 35 Millionen Euro, wie Finanzvorstand Remco Steenbergen erklärte. Für den Fall einer Nicht-Einigung hatte Verdi-Verhandlungsführerin Behle mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht.

Die Gewerkschaft hatte bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent verlangt, mindestens aber 350 Euro im Monat. Die nun bedingungslos gezahlte Erhöhung im Juli 2023 wollte der Konzern ursprünglich vom Gewinn abhängig machen. Diese Koppelung hat Verdi erfolgreich abgewehrt.

Das Unternehmen hatte am Morgen erklärt, sich bereits im laufenden Jahr wieder einen operativen Gewinn von 500 Millionen Euro zuzutrauen. (dpa, Reuters)

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