zum Hauptinhalt
Der Vorsitzende der IG BCE sitzt auch in der Ethikkommission der Bundesregierung für eine sichere Energieversorgung. Die bisherige Form der EEG-Förderung lehnt er als "unfassbar teuer" ab.

© dpa

Energiewende: "Den Ökostrom finanzieren die sozial Schwachen"

Die Energiewende ist eine riesige Umverteilung, meint Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis im Tagesspiegel-Interview. Er plädiert für eine andere Finanzierung der Grünstromförderung mit Hilfe eines staatlichen Fonds.

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), hat die bisherige Form der Ökostromförderung scharf kritisiert und eine andere Finanzierung der Energiewende angeregt. "Die Rendite aus Wind- und Sonnenstrom finanzieren vor allem die Einkommensschwachen, die sich keine Photovoltaik und kein Investment in einen Windpark leisten können", sagte Vassiliadis in einem Interview mit dem Tagesspiegel. "Alles in allem ist die Energiewende auch eine riesige Umverteilung von unten nach oben."

Der Chef der IG  BCE, der auch Mitglieder der Ethikkommission für sichere Energieversorgung der Bundesregierung ist, regte an zu prüfen "ob sich die Zahlungsverpflichtungen strecken lassen oder ob man andere Modelle zur Finanzierung der bisherigen Verpflichtung findet, etwa in Form eines staatlichen Fonds". Vor allem gegenwärtig, bei sehr niedrigen Zinsen, sei das "eine Option, um die riesige Last der Stromverbraucher etwas zu reduzieren. Durch die bisherigen Preisgarantien stehen sie schließlich bis zum Jahr 2022 schon mit 440 Milliarden Euro bei den Erzeugern von Wind- und Sonnenstrom in der Kreide", sagte Vassiliadis dem Tagesspiegel.

Die jüngste Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes dämpfe zwar den Kostenanstieg, "aber es wird weiter teurer". Der IG BCE-Vorsitzende plädierte auch dafür, die Vergütung für den Grünstrom zu senken. "Wer in Erneuerbare Energien investiert, dem muss man nicht mehr acht Prozent Rendite versprechen. Das kann runter gehen auf sechs, auf vier Prozent", meinte Vassiliadis. "Selbst das in der heutigen Zeit noch ein gutes Geschäft."

Das Interview in voller Länge lesen Sie in der Montagsausgabe des Tagesspiegels.

Zur Startseite