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Larry Fink will einen "positiven Beitrag" in Deutschland leisten - Zufall, dass die Deutsche Bank damit auch wirbt?

© imago/Xinhua

Ein Brief an die Deutschen: Blackrocks "positiver Beitrag"

Friedrich Merz' Job als Aufsichtsratschef rückt Blackrock in den Fokus. Dessen Chef reagiert mit einem Brief. Will Larry Fink da etwas ausmerzen?

Von Carla Neuhaus

Liebe Anleger, Sie haben Post! Und zwar von Larry Fink: dem Mann, der weltweit so viel Geld verwaltet wie kein anderer. 6300 Milliarden Dollar hat sein Unternehmen Blackrock für seine Kunden angelegt. Trotzdem muss erst ein Politiker wie Friedrich Merz kommen, damit die Deutschen mit Blackrock etwas anfangen können. Der Kandidat für den CDU-Vorsitz ist Aufsichtsratschef bei der deutschen Tochter des US-Instituts. Blackrock-Gründer Fink scheint da aber etwas ausmerzen (!) zu wollen. „Wer wir sind und was wir tun“, steht über dem Brief, den er jetzt auf die Deutschlandseite seines Hauses stellen ließ.

Blackrock macht sich klein

Darin stapelt Fink bewusst tief. Man könnte fast meinen, er schreibe über ein Start-up: „Sieben Kollegen und ich haben dieses Unternehmen vor 30 Jahren gegründet.“ Das stimmt – was aber auch stimmt und nicht im Brief steht: Blackrock beschäftigt weltweit mittlerweile 14.000 Mitarbeiter. Weiter schreibt Fink: „Wir halten Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen im Namen unserer Anleger.“ Auch das hört sich harmlos an, dabei ist Blackrock an allen 30 Dax-Konzernen beteiligt. Zudem will Fink „in jeder Region, in der wir tätig sind, einen positiven Beitrag“ leisten. Klingt ebenfalls gut – fehlt nur leider der Hinweis auf die Razzia, bei der kürzlich die Deutschlandzentrale wegen fragwürdiger Aktiendeals durchsucht worden ist. Ganz abgesehen davon, dass Fink den „positiven Beitrag“ geklaut hat – damit wirbt nämlich schon die Deutsche Bank...

Fink geht es aber eh um etwas anderes: Er möchte sich „Ihnen gerne persönlich vorstellen“. Na dann: Wir freuen uns auf das Gespräch!

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