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Trotz Konjunkturabschwächung bleibt die Zahl der Jobsuchenden relativ konstant.

© Franz-Peter Tschauner dpa/lnw

Deutscher Arbeitsmarkt: Arbeitslosenzahl sinkt leicht

Wieder ist die Zahl derer gesunken, die keinen Job haben. Kritiker sagen trotzdem: Der Arbeitsmarkt sieht nur auf den ersten Blick gut aus.

Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland leicht auf 2,373 Millionen gesunken. Das ist der niedrigste Wert für den Februar seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 5,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat nahm die Zahl der Jobsucher damit um 33.000 ab.

Behördenchef Detlef Scheele sagte: „Der Arbeitsmarkt bleibt damit robust gegenüber der konjunkturellen Abschwächung.“ Der Rückgang ist für diese Jahreszeit durchaus üblich. Die um jahreszeitliche Einflüsse angepasste Zahl der Jobsucher sank auf 2,236 Millionen. Demnach waren zuletzt rund 21.000 Männer und Frauen weniger ohne Arbeit als im Januar – vor allem im Westen war der Rückgang mit 15.000 weniger Arbeitslosen hoch. Im Osten waren es 6000 weniger.

Die Unterbeschäftigung, die auch Menschen erfasst, die gerade beispielsweise an einer Weiterbildung teilnehmen, lag bei 3,314 Millionen. Sie sank saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 12.000. Bei der Bundesagentur waren im Februar zugleich etwa 784.000 offene Stellen gemeldet – 20.000 mehr als vor einem Jahr.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes im Januar bei 44,79 Millionen – das ist ein Plus von 79.000 im Vergleich zum Vormonat, zum Vorjahr waren es 477.000 Erwerbstätige mehr. Der Anstieg beruhe überwiegend auf mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Deren Zahl hat laut Hochrechnungen der Bundesagentur von November auf Dezember saisonbereinigt um 76.000 zugenommen. Damit hatten 33,32 Millionen Menschen in Deutschland zuletzt einen regulären Job – 708.000 mehr als ein Jahr zuvor.

"Nur auf den ersten Blick sieht die aktuelle Situation auf den Arbeitsmarkt gut aus", kritisierte Wolfgang Strengmann-Kuhn, Grünen-Sprecher für Arbeitsmarktpolitik. "Es reicht nicht, wenn nur die Arbeitslosigkeit sinkt, aber Arbeit in zu vielen Fällen nicht vor Armut schützt." So gebe es mehr als eine Million Erwerbstätige, die mit Arbeitslosengeld II ihr Gehalt aufstocken müssten. Gerade für Erwerbstätige sei deshalb eine Garantiesicherung notwendig. Außerdem fordert er: Prekär Beschäftigung eindämmen, den Gender Pay Gap verringern und Mindestlohn erhöhen. (mit dpa)

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