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Wo geht es lang? Karstadt muss sich neu aufstellen.

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Der Karstadt-Aufsichtsrat tagt: Verdi fordert personelle Klarheit

Wie geht es mit Karstadt weiter? Der Aufsichtsrat tagt an diesem Donnerstag und muss wichtige Entscheidungen treffen. Unter anderem geht es darum, wer das Unternehmen künftig führen wird. Im Gespräch ist der Aufsichtsratschef Stephan Fanderl.

Am heutigen Donnerstagnachmittag setzt der Aufsichtsrat des Warenhauskonzerns Karstadt wichtige Weichen für die Zukunft des Unternehmens. Der neue Eigentümer, die Signa Holding aus Österreich, wird dem Gremium ein neues Konzept vorstellen. „Wir wollen wissen, wo der Kurs des Unternehmens hingehen soll“, sagte Arno Peukes, der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat sitzt, dem Tagesspiegel. „Bei dem bisherigen Sanierungskonzept fehlt uns die Zukunftsperspektive.“ Allerdings reiche es nicht, ein Konzept vorzustellen. „Wir wollen auch personelle Klarheit“, sagte Peukes. Dabei gehe es um die Position des Geschäftsführers.

Stephan Fanderl war früher Manager bei Rewe und ist derzeit Aufsichtsratschef bei Karstadt.
Stephan Fanderl war früher Manager bei Rewe und ist derzeit Aufsichtsratschef bei Karstadt.

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Im Gespräch für die Firmenspitze ist der aktuelle Aufsichtsratschef und frühere Rewe-Manager Stephan Fanderl. Immerhin habe der Vorkenntnisse, räumt Peukes ein. „Aber für uns ist die Personalfrage nicht von den Sachfragen zu trennen“, sagte der Gewerkschafter. „Wir wollen natürlich wissen, wofür der neue Firmenchef steht.“ Es könne nicht sein, dass der neue Kurs des Unternehmens einseitig zulasten der Beschäftigten gehe.

1300 Mitarbeiter in Berlin

Das Unternehmen beschäftigt noch 17.000 Mitarbeiter in seinen Warenhäusern. In Berlin hat Karstadt noch rund 1300 Beschäftigte. Seit der Pleite des Mutterkonzerns Arcandor im Jahr 2009 ist eine langfristige Stabilisierung der Warenhauskette nicht gelungen. Zwar verzichteten die Beschäftigten auf Tariferhöhungen, die Zahl der Filialen schrumpfte dennoch auf jetzt noch 83, tausende Jobs fielen weg. Doch all das war nicht genug. Im Geschäftsjahr 2012/2013 machte das Unternehmen einen Verlust von mehr als 120 Millionen Euro.

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