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Bosch-Chef Volkmar Denner ist Naturwissenschaftler. Von konzerneigenen Forschern ließ er sich in Künstlicher Intelligenz ausbilden.

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Exklusiv

Bosch-Chef Volkmar Denner: „Irrationale Technologie-Angst bereitet mir Sorgen“

Über Technologie wird in Deutschland zu emotional diskutiert, sagt Bosch-Chef Volkmar Denner. Er fordert, wieder eine Balance zu finden.

Bosch-Chef Volkmar Denner hat vor einer irrationalen Diskussion in Deutschland über neue Technologien und Großprojekte wie die Tesla-Ansiedlung gewarnt. „Ich stelle fest, dass in der öffentlichen Debatte die Fähigkeit abnimmt, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen“, sagte Denner„Tagesspiegel Background Mobilität & Transport“. Diese Balance zu finden, sei in der Vergangenheit immer eine Stärke in Deutschland gewesen. „Heute wird oft nur emotional diskutiert, nicht mehr auf der Grundlage von Fakten“, warnte der Bosch-Chef. „Das bereitet mir Sorgen.“

Denner programmiert selbst und beschäftigt sich intensiv mit Künstlicher Intelligenz. „Ich habe mich von unseren Forschern in KI ausbilden lassen, bis zu den mathematischen Grundlagen und das läuft weiter“, sagte er. Als Naturwissenschaftler sei er an Technik und an KI besonders interessiert. „Am besten versteht man KI, wenn man sie selbst anwendet.“ Natürlich gebe es verständliche Ängste, zum Beispiel bei der Frage, welche Arbeitsplätze durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) erhalten blieben und welche nicht. Auch seien ökologische Fragen wichtig. „Aber wir können sie nur erfolgreich beantworten, wenn wir die dafür nötigen Mittel erwirtschaften“, sagte Denner. Generell gelte wohl: „Viele wollen eine ökologischere Wirtschaftsweise, aber nicht die Konsequenzen tragen, wie auch der Streit um Windräder und Stromtrassen zeigt.“

Mit Blick auf die hitzige Debatte um die Ansiedlung einer Tesla-Fabrik in Berlin-Brandenburg sagte Denner „Tagesspiegel Background“: „In Demokratien dauern solche Meinungsbildungsprozesse eben länger. Inzwischen halten ja auch Teile der Grünen die Aufregung rund um den Fichtenwald für übertrieben.“ Er setze auf ein „gutes Ende“ des Projekts.

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