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Die Strategie von Christian Sewing, dem neuen CEO der Deutschen Bank, überzeugt Anleger bisher nicht.

© Reuters/Kai Pfaffenbach/File Photo

Börse: Deutsche Bank fällt auf Rekordtief

Die Aktien der Deutschen Bank haben seit Jahresbeginn 44 Prozent an Wert verloren. Investoren sind von der Strategie der neuen Konzernspitze nicht überzeugt.

Der Ausverkauf an der Börse bei der Deutschen Bank hat am Mittwoch einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Aktien von Deutschlands größtem Geldhaus rutschten um bis zu 4,9 Prozent auf ein Rekordtief von 8,7550 Euro. Erstmals seit Ende September 2016 waren die Papiere damit weniger wert als neun Euro.

Anleger zogen aus Angst vor einem Handelskrieg bei riskanteren Titeln die Notbremse. Das bekamen auch andere Kreditinstitute zu spüren: Der europäische Sektorindex war mit 1,6 Prozent größter Verlierer. "Anleger wollen ihre Risiken zurückfahren und das trifft besonders die Banken", erläuterte ein Händler. Seit Jahresbeginn hat der Sektor 14 Prozent abgegeben.

Bei der Deutschen Bank ist die Lage mit einem Minus von bis dato 44 Prozent aber um einiges brenzliger. Mittlerweile beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 19 Milliarden Euro. Zum Vergleich: US-Branchenprimus JP Morgan hat mit 357 Milliarden Dollar ein weitaus dickeres Polster.

Investoren machten die Umbauten an der Konzernspitze und der Strategie skeptisch. Die Experten des Analysehauses CFRA betonten, "nicht überzeugt vom Turnaround-Plan des neuen Vorstandschefs Christian Sewing" zu sein. Das Risiko weiterer Kursverluste sei noch nicht gebannt. Neben den anhaltend niedrigen Zinsen in der Euro-Zone, werde die Kursschwäche das Aktienhandelsgeschäft der Bank negativ beeinflussen.

Angesichts von Handelskonflikt und Asylstreit haben Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch erneut verkauft. Der Leitindex Dax gab den dritten Tag in Folge nach und verlor 0,22 Prozent auf 12 207,25 Punkte. Er fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Vom Hoch am 15. Juni hat der Leitindex mittlerweile fast 1000 Punkte oder knapp 8 Prozent eingebüßt. In der Auseinandersetzung zwischen den USA und China sprächen die Kontrahenten mittlerweile offen von einem Handelskrieg, merkte Jürgen Michels von der BayernLB an. Hinzu kämen die politischen Turbulenzen in Deutschland und Italien. Der Volkswirt prognostizierte ein nachhaltig hohes Unsicherheitsniveau. (Reuters, dpa)

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