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Cedrik Neike (M), Mitglied des Vorstands der Siemens AG, steht hinter einen Versuchsaufbau in einem Labor der Siemens AG im Technologiepark Adlershof.

© Carsten Koall/dpa

Berlins Wirtschaft: Kaum zu bremsen

Für das Gesamtjahr 2019 rechnet der Berliner Senat mit zwei Prozent Wirtschaftswachstum. Warum Berlins Wirtschaft so robust ist.

Das robuste Wirtschaftswachstum der Berliner Wirtschaft dürfte auch in diesem Jahr anhalten. Der Senat rechnet für das Gesamtjahr 2019 mit einem Wachstum des lokalen Inlandsproduktes um 2,0 Prozent. Das wäre ein voller Prozentpunkt mehr als die Bundesregierung für Gesamtdeutschland in diesem Jahr erwartet. Das geht aus dem Konjunkturbericht zur wirtschaftlichen Lage hervor, den Ramona Pop (Grüne), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, am heutigen Mittwoch veröffentlichen will und der dem Tagesspiegel bereits vorliegt.

Nach einer Phase der Stagnation in den Jahren 2012 und 2013 nimmt die Wirtschaftstätigkeit in Berlin seit 2014 im Vergleich zum Durchschnitt aller deutschen Bundesländer stark zu. Bisheriger Höhepunkt war das Jahr 2016 mit einem extrem starken Wachstum von 5,1 Prozent. Trotz einer allgemeinen Abkühlung der Konjunktur weltweit – vor allem wegen des Handelsstreits mit den USA und den Sorgen vor einem Brexit – konnte die Berliner Wirtschaft im vergangenen Jahr die immer noch robuste Wachstumsrate von 3,1 Prozent aus dem Vorjahr halten, wie es in dem Bericht heißt. Berlin produzierte 2018 Waren und Dienstleistungen mit einem Wert von 187 Milliarden Euro.

Stütze Tourismus

Ein Grund für die Stabilität dürfte die – im Vergleich zu anderen Metropolen wie etwa Hamburg – relativ geringe Vernetzung der heimischen Unternehmen mit anderen Regionen im Ausland sein. So sind Berlins Firmen in der Summe nicht ganz so abhängig von internationalen Auftraggebern. Zwar legten die traditionell stark exportorientierten Unternehmen im verarbeitendem Gewerbe und der Industrie zuletzt auch stark zu. Größere Stütze der heimischen Wirtschaft ist aber der Dienstleistungssektor, dazu zählt auch der Tourismus. Auch das Bauhauptgewerbe, in dem sich das Geschäft ebenfalls recht unabhängig von Krisen in anderen Weltregionen entwickelt.

„Die starke Binnendynamik und das robuste Wachstum von Dienstleistungen und Digitalwirtschaft bleiben wichtige Impulsgeber und schaffen viele neue Arbeitsplätze“, erklärte Senatorin Pop am Dienstag. „Der nachhaltige wirtschaftliche Aufschwung kommt bei den Menschen an. Immer mehr Berlinerinnen und Berliner nehmen am Arbeitsleben teil. Trotz der internationalen Unsicherheiten gibt es damit insgesamt gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum.“

Ein wichtiger Wachstumsfaktor ist die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt. Nach den ersten Zahlen für Januar 2019 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um rund 49000 über dem Vorjahresstand. Die Arbeitslosenquote betrug im März 2019 in Berlin 7,8 Prozent. Das sind allerdings immer noch 2,7 Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt.

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