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In der Hauptstadt wird das Wohnen immer teurer. Und das obwohl immer mehr neue Wohnungen gebaut werden.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Wohnmarktreport: Teurer kaufen, teurer mieten

In Mitte zahlen Käufer für eine Eigentumswohnung erstmals mehr als 5000 Euro pro Quadratmeter. Auch Mieten sind in Berlin stark gestiegen.

Die Mieten neuvermieteter Wohnungen in Berlin sind 2018 um 5,6 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Wohnmarktreport hervor, den die Immobilienbank Berlin Hyp und der Finanzierer CBRE Deutschland am Mittwoch vorgestellt haben. 40.000 Mietwohnangebote in der Hauptstadt haben die Analysten dafür ausgewertet. Im Durchschnitt zahlten die Berliner 10,34 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow sind besonders teuer

Besonders stark sind die Mieten in Friedrichshain-Kreuzberg gestiegen (9,1 Prozent). Dort kostete der Quadratmeter pro Monat 12,99 Euro. Auch in Pankow legten die Mieten kräftig auf 10,97 Euro pro Quadratmeter zu. In Neukölln fiel der Anstieg der Mieten mit 2,6 Prozent berlinweit am geringsten aus.

Das Mietpreiswachstum hat sich insgesamt im Vergleich zu 2017 verlangsamt. 2017 waren die Mieten noch um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angewachsen. Gero Bergmann, Vorstandsmitglied bei Berlin Hyp, erkennt darin jedoch keinen Abwärtstrend. Die Mietpreise würden weiter steigen. Das sei nicht verwunderlich, denn „Einwohnerzahl, Wirtschaftsleistung und Arbeitsmarkt von Berlin nahmen 2018 weiter dynamisch zu“, sagt Henrik Maumunk von CBRE Deutschland.

Kaufpreisdynamik ist unverändert hoch

Auch für Eigentumswohnungen mussten die Berliner erneut mehr zahlen. Die Kaufpreise stiegen berlinweit um 12 Prozent auf 4150 Euro pro Quadratmeter. In Berlin-Mitte stieg der Kaufpreis pro Quadratmeter erstmals auf über 5000 Euro. Darauf folgen Charlottenburg-Wilmersdorf (4873 Euro) und Friedrichshain-Kreuzberg (4672 Euro). Überraschend stark legten die Kaufpreise in Reinickendorf zu: um 23,3 Prozent auf 2991 Euro pro Quadratmeter.

So viele neue Wohnungen, wie noch nie

Laut Studie sollen in den nächsten Jahren 42.900 neue Wohnungen in Berlin entstehen. Mindestens 60 Prozent davon sollen Mietwohnungen sein. Rund ein Fünftel der Wohnungen entstehen in Mitte, heißt es im Report. Auch in den Randbezirken wird viel gebaut: In Lichtenberg und Treptow-Köpenick entstehen vergleichsweise viele Wohnungen. CBRE-Experte Michael Schlatterer hält das für "ein gutes Zeichen für den Wohnungsmarkt". Trotzdem werde der geplante Wohnungsbau nicht ausreichen, um die steigende Nachfrage zu decken.

Auch im Berliner Umland ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. So lagen beispielsweise die Angebotsmieten für Potsdam in den ersten drei Quartalen von 2018 nur 0,48 Euro unter dem Berliner Wert von 10,34 Euro. Kleinmachnow ist bei Kaufpreisen für Einfamilienhäuser Spitzenreiter: Hier kostet der Quadratmeter 4500 Euro.

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Lena Paetsch

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