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Wirtschaft: Berliner Kammern leisten Starthilfe

Seminare, Workshops und Vorträge zur Währungsumstellung BERLIN.Jeder ersten Montag im Monat ist Euro-Tag für Manfred Kern-Nelle.

Seminare, Workshops und Vorträge zur Währungsumstellung BERLIN.Jeder ersten Montag im Monat ist Euro-Tag für Manfred Kern-Nelle.Dann schnappt sich der Volkswirtschaftler seinen Aktenordner mit den Euro-Folien und referiert bei Jour Fixe der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor Managern über die Gemeinschaftwährung.Der Ökonom ist nicht nur Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der IHK, sondern auch Eurogeldbeauftragter der Kammer.Über 20 Vorträge hat er wohl schon gehalten, erzählt Kern-Nelle.In den vergangenen Wochen und Monaten habe das Interesse allerdings etwas nachgelassen.Die politische Diskussion um Sinn und Unsinn des neuen Geldes habe die Unternehmensführer wohl verunsichert, vermutet Kern-Nelle.Für das laufende Jahr rechnet er dennoch mit einem rasanten Anstieg der Anfragen - wenn die Entscheidung über die Teilnehmer gefallen ist.Bislang beschäftigten sich vor allem die Firmen mit dem Euro, die viel exportieren.Die kleinen, auf Berlin bezogenen Firmen seien in ihren Vorbereitungen weiter zurück und zudem der Einheitswährung gegenüber skeptischer eingestellt."Die Kleinen sehen vielfach nur die Kosten", sagt Kern-Nelle. Neben dem Jour Fixe nehmen die für den Euro Zuständigen in den Firmen oft den Telefonhörer in die Hand und rufen bei der IHK an."Das sind vielfach gezielte Einzelfragen", so Kern-Nelles, "mitunter auch richtig knifflige Themen, die noch gar nicht gesetzlich geregelt sind." Manches läßt sich jetzt eben noch nicht beantworten - etwa ob der Euro vom Dollar verdrängt werde oder wie die Zinssätze aussehen werden.Weitere Veranstaltungen zum Thema bietet die IHK über ihre Tochter Marketing-Agentur BAO an.Darüber hinaus berät auch die Berliner Handwerkskammer ihre Mitglieder in Euro-Fragen.Die häufigsten Fragen derzeit: Das Lohngefälle unter Handwerkern in Europa und die "Angst um den Meisterbrief", das heißt, ob die deutschen Ausbildungsstandards weiter Bestand haben werden.Der Bedarf an Euro-Infos unter den Handwerkern scheint groß: Einer Studie der Handwerkskammer für München und Oberbayern vom Sommer 1997 zufolge erwarten rund zwei Drittel der Mitglieder in erster Linie von ihrer Kammer mehr Informationen zu diesem Thema.Darüber hinaus ergab die Befragung, daß das Handwerk besonders euroskeptisch ist.62 Prozent der Befragten sehen für ihren Betrieb erhöhte Kosten, etwa durch die Umstellung der Datenverarbeitung und durch doppelte Preisauszeichnung.Und noch etwas erstaunt: Über Dreiviertel aller Handwerker hatten zum Zeitpunkt der Umfrage noch keine Vorbereitungen für die Einführung des Euro getroffen. Hinweise zu Europa-Veranstaltungen können über den Fax-Abruf des Euro-Info-Centers der BAO Berlin abgerufen werden (03328 / 45525010).Der Euro Jour Fixe der IHK findet an jedem ersten Montag des Monats um 17 Uhr in der IHK, Hardenbergstraße 16-18, statt.Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Teilnahme ist kostenlos.jojo

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