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Wirtschaft: Bei Daimler sprudeln die Gewinne

Konzentration auf ertragsstarke Gebiete trägt Früchte / Stellenabbau zum Stillstand gekommen STUTTGART (kw).Bis Ende diesen Jahres sollen alle Geschäftsbereiche der Daimler-Benz AG, Stuttgart, schwarze Zahlen schreiben.

Konzentration auf ertragsstarke Gebiete trägt Früchte / Stellenabbau zum Stillstand gekommen STUTTGART (kw).Bis Ende diesen Jahres sollen alle Geschäftsbereiche der Daimler-Benz AG, Stuttgart, schwarze Zahlen schreiben.Dies kündigte der Vorstandsvorsitzende des mit 106,3 Mrd.DM Umsatz (1996) grÜßten deutschen Industriekonzerns, Jürgen Schrempp, am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz 1996 in Stuttgart an.Nach dem 1995 entstandenen Rekordverlust von 5,7 Mrd.DM verzeichnete der Konzern bereits im vergangenen Jahr wieder einen Jahresüberschuß von 2,8 Mrd.DM.Die Konzentration auf ertragsstarke Bereiche und die Reduzierung der Geschäftsfelder von 35 auf 23 trägt damit Früchte. Im ersten Quartal 1997 lagen die Umsätze mit 26 Mrd.DM um 12 Prozent über Vorjahresniveau.Für das Gesamtjahr 1997 rechnet Schrempp "mit einer weiteren Verbesserung des Ergebnisses." Das bislang nur etwa zur Hälfte realisierte Ziel einer zwÜlfprozentigen Kapitalverzinsung will der Daimler-Chef "innerhalb der nächsten beiden Jahre erreichen." Der massive Stellenabbau der vergangenen Jahre wird 1997 wahrscheinlich - zumindest im Saldo - nahezu zum Stillstand kommen.Im Vorjahr war die weltweite Belegschaft des Daimler-Konzerns noch einmal um rund sieben Prozent auf 290 029 (davon 67 208 im Ausland) zurückgegangen - vor allem wegen des Verkaufs von Fokker und weiter Teile der AEG. Zu einem erheblichen Teil mit den "Portfoliobereinigungen AEG und Fokker" sind auch die enormen Veränderungen wesentlicher Bilanz-Eckdaten zu erklären: So sank der - ganz überwiegend von den Fokker- Aufwendungen verursachte - Verlust im Bereich Luft- und Raumfahrt von 7,2 Mrd.DM (1995) auf 196 Mill.DM (1996).Der Verlust der "direkt geführten industriellen Beteiligungen" (darin steckt auch die frühere Daimler-Tochter AEG) ging von 2,2 Mrd.DM auf 585 Mill.DM zurück.Das Betriebsergebnis, der Anfang April 1997 wieder in der Daimler-Konzernmutter aufgegangenen Automobiltochter Mercedes-Benz AG stieg von 2,1 Mrd.DM auf 2,7 Mrd.DM. Ein Schmuckstück bleibt die Berliner debis.Ihr Gewinn hat sich von 112 Mill.DM auf 288 Mill.DM mehr als verdoppelt.Ihr Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 13,1 Mrd.DM.Auch die detaillierten Ertrags-, Produktions- und Umsatzzahlen spiegeln die sehr unterschiedlichen Entwicklungen der verschiedenen Bereiche des "Mobilitätskonzerns" (Schrempp) wieder: So konnte die Pkw-Produktion 1996 um neun Prozent auf den neuen Rekordwert von 644 957 Fahrzeuge gesteigert werden.Die Inlandsverkäufe nahmen um zehn Prozent auf 174 000 Einheiten zu.Die weltweit erzielten Pkw-Umsätze wuchsen um 14 Prozent auf 45,9 Mrd.DM.Das im Pkw-Geschäft erzielte operative Ergebnis wird mit 3,1 Mrd.DM angegeben.Es sei besser als im Vorjahr gewesen.Umgekehrt ist das Nutzfahrzeug-Geschäft 1996 eher schwieriger geworden: Zwar ist der Verkauf weltweit um neun Prozent auf 348 087 Lastwagen und Busse gestiegen.Die Umsätze stagnierten allerdings bei 31,7 Mrd.DM.In der Gesamtbilanz hat das Nutzfahrzeug-Geschäft einen Verlust von 400 Mill.DM eingefahren.Die Luft- und Raumfahrttochter Dasa mußte 1996 einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 13,1 Mrd.DM hinnehmen.Allerdings kletterten 1996 die Auftragseingänge auf 17,1 Mrd.DM - insbesondere für den Airbus. Die Aktionäre der Daimler-Benz AG sollen - nach einer Nullrunde 1995 - für das Geschäftsjahr 1996 eine Dividende von 1,10 DM (pro 5-DM-Aktie) erhalten.Das Aktienkapital von 2,57 Mrd.DM wird gegenwärtig zu 24,4 Prozent von der Deutschen Bank und zu 12,9 Prozent vom Emirat Kuwait gehalten.Schrempp kündigte die Ausgabe einer Wandelanleihe in HÜhe von 1,1 Mrd.DM an, die 2002 in Aktien umgewandelt werden soll.

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