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Wirtschaft: BDI: Staatsquote unter40 Prozent drücken

Henkel fordert rasche Reformen BERLIN (hjk).Deutschland droht im Zuge der Globalisierung die führende Position in der Weltwirtschaft zu verspielen.

Henkel fordert rasche Reformen BERLIN (hjk).Deutschland droht im Zuge der Globalisierung die führende Position in der Weltwirtschaft zu verspielen.Darauf hat in Bonn, anläßlich eines deutsch-italienischen Kolloquiums in der Universität, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, hingewiesen.In seinen Augen bewegt sich die deutsche Gesellschaft mit zwei Geschwindigkeiten - die einen hätten sich dem beschleunigten Reformtempo von Ländern wie USA, Großbritannien und Niederlanden angepaßt, während die anderen hinterherhinkten.Bedenklich sei, daß der Anteil Deutschlands an den weltweiten Forschungsausgaben, an Patenten und Welthandel sinke.Dieser Trend, so Henkel, müsse umgekehrt werden. Der BDI-Chef nannte fünf "Rezepte", wie nach seiner Meinung die Ursachen dieser Fehlentwicklung bekämpft werden könnten.Zum einen müsse der Staat schlanker werden.Die Staatsquote müsse von zur Zeit über 50 auf unter 40 Prozent gesenkt werden.Von den über 100 000 öffentlichen Betrieben könne etwa die Hälfte privatisiert werden.Zweitens sollten sich staatliche Subventionen nur noch auf Unternehmen beschränken, die auf "Zukunftsmärkten" tätig seien.Drittens dürfe die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts kein Tabu mehr sein.In Spanien würden zur Zeit pro Monat 30 000 neue Stellen geschaffen, weil das Arbeitsrecht gelockert worden sei. Als vierten Punkt nannte Henkel die Reform des Sozialversicherungssystems, bei dem die Bundesrepublik noch erheblichen Nachholbedarf habe.Nötig sei eine nachhaltige Kurskorrektur der maroden Rentenversicherung.Fünftens forderte Henkel die Förderung der Selbstverantwortung jedes einzelnen Bürgers.Es sei nicht einzusehen, daß die Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht sei, der Staat sei für die Bereitstellung ausreichender Arbeitsplätze zuständig.Das im Sport selbstverständlich geltende Leistungssystem müsse auch in der Wirtschaft gelten.

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