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Blessing Diekmann

© ddp

Bankenfusion: Dresdner-Commerzbank sucht neuen Namen

Die Dresdner Bank, sie war einmal. Nach 136 Jahren könnte der traditionsreiche Name bald als Marke verschwinden. Derweil werden erste Personalentscheidungen bekannt - auf der Führungsebene. Auf den anderen Ebenen werden die Entscheidungen für den Personalabbau konkreter.

Nach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank wird nun darüber nachgedacht, wie das neue größere Institut heißen könnte. Fest steht: Die Commerzbank will nach der Übernahme der Allianz-Tochter Dresdner Bank eine Marke streichen. "Wir werden im Marketing stärker werden, weil wir künftig nur noch eine Marke haben werden", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing am Montag in Frankfurt. Welche Marke beibehalten wird, sagte er zunächst nicht. Erwartet wird, dass der Name Dresdner Bank gestrichen wird. Als Arbeitstitel für das neue Unternehmen steht der Name "Commerzbank, die Beraterbank" im Raum.

Derweil werden erste Personalentscheidungen bekannt: Allianz-Chef Michael Diekmann wird Aufsichtsratsvize bei der Commerzbank. Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank bleibe auch nach der Übernahme der Dresdner Bank Klaus-Peter Müller, wie die Commerzbank mitteilte. Vorstandssprecher der Commerzbank bleibe Martin Blessing. Vom achtköpfigen Dresdner-Bank-Vorstand wird den Angaben zufolge lediglich der amtierende Vorstandsvorsitzende Herbert Walter im Führungsgremium der vergrößerten Commerzbank vertreten sein. Auf Seiten der Commerzbank blieben der Finanzvorstand Eric Strutz, Privatkundenvorstand Achim Kassow und der für die Mittelstandsbank zuständige Vorstand Markus Beumer in ihren Ämtern.

Kosteneinsparungen durch Stellenabbau

Die Commerzbank erwartet durch die Übernahme der Dresdner Bank Einsparungen in Milliardenhöhe. Gespräche über den geplanten Abbau tausender Stellen sollen rasch geführt werden. "Wir rechnen mit Synergien in Höhe von etwa fünf Milliarden Euro. Davon entfallen 3,6 Milliarden Euro auf klassische Kosteneinsparungen", so Blessing. Die Gespräche über den angekündigten Abbau von weltweit 9000 Stellen, davon 6500 in Deutschland, wollen die Institute noch in diesem Monat aufnehmen.

2200 Stellen sollen im Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden wegfallen. Grund dafür sei die geplante Ausdünnung des Filialnetzes und die Zusammenlegung der Kreditbearbeitung. Das neue Institut soll 1200 Filialen haben. Derzeit hat die Commerzbank 820 Filialen, die Dresdner Bank ohne ihre Allianz-Bank-Filialen 720. Weitere 700 Stellen sollen in der Mittelstandsbank der Commerzbank wegfallen, 1600 durch Zusammenlegung der zentralen Konzernsteuerung, 2000 durch Zusammenschluss der Service-Bereiche.

Trotz dieses Kahlschlags begrüßte die Bundesregierung den Zusammenschluss und wies Spekulationen über politische Einflussnahme für diese nationale Lösung zurück. Als Kaufinteressent für die Dredner Bank galt auch die China Development Bank (CDB). (ck/dpa)

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