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Wirtschaft: Bahn will Sprung nach vorne machen

Vorstandschef Ludewig will Übergang vom technisch orientierten Unternehmen zum Dienstleister BONN (ddpADN).Die Deutsche Bahn AG (DB), Berlin, wird in den kommenden Jahren nach Einschätzung ihres Vorstandsvorsitzenden Johannes Ludewig einen deutlichen Wachstumssprung machen.

Vorstandschef Ludewig will Übergang vom technisch orientierten Unternehmen zum Dienstleister

BONN (ddpADN).Die Deutsche Bahn AG (DB), Berlin, wird in den kommenden Jahren nach Einschätzung ihres Vorstandsvorsitzenden Johannes Ludewig einen deutlichen Wachstumssprung machen.Das Unternehmen habe den Ehrgeiz, doppelt so stark zu wachsen, wie der Markt, sagte Ludewig am Mittwoch in Bonn.Dies bedeute bis zum Jahre 2007 eine Steigerung der Verkehrsleistung im Personenbereich um zwei Prozent jährlich.Auch der Güterverkehr müsse weiter aufholen und die Lücke zwischen den Wettbewerbern auf Straße und Schiene schließen. Ludewig verwies darauf, daß der Konzernumsatz im nunmehr vierten Jahr der Bahnreform im ersten Halbjahr 1997 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 14,9 Mrd.DM gestiegen sei.Sowohl beim Nah- und Fernverkehr als auch beim Gütertransport hätten Einnahmezuwächse erzielt werden können.Auch für das Gesamtjahr gehe er von einem Umsatzplus aus, das Ergebnis werde voraussichtlich auf dem Niveau des vergangenen Jahres liegen.1996 hatte der Konzern einen Vorsteuergewinn von 693 Mill.DM verbucht.Im Personalbereich sei die Zahl der Angestellten seit Ende 1996 von 289 000 auf rund 272 500 verringert worden.Derzeit seien insgesamt 13 421 Ausbildungsplätze bei der Bahn besetzt, 1700 mehr, als benötigt würden. Der DB-Chef bekräftigte, die Bahn entwickle sich immer stärker von einem "stark technischen" Unternehmen zu einem Dienstleister.Das Unternehmen stehe vor "tiefgreifenden Veränderungen" und wolle sich selbst "fit machen".Von 1999 an würden rund zwei Drittel der Lehrlinge in kaufmännisch-gewerblichen Berufen ausgebildet und nur noch ein Drittel in technischen.Dies sei eine "glatte Umkehrung der heutigen Situation".Auch wolle man den Kundenservice etwa im Bahnhofsbereich oder bei den "Haus-zu-Haus"-Angeboten verbessern, fügte Ludewig hinzu."Sehr ernst" nehme man die angepeilten Steigerung bei der Einhaltung der Fahrzeiten.Das Markenzeichen "Pünktlich wie die Eisenbahn" müsse wieder Geltung haben. Der Vorstandsvorsitzende kündigte auch an, daß die Bahn künftig stärker auf den internationalen Schienen rollen wolle.Dazu zähle zum Beispiel im Fernbereich eine Verbindung zwischen Köln, Paris, Brüssel und Amsterdam ab Mitte Dezember.Beim Güterbereich wolle man internationale Kooperationen wie etwa mit niederländischen oder amerikanischen Partnern vertiefen.Ebenfalls steigern werde die DB ihr Engagement in Mittel- und Osteuropa. Ludewig hatte zuvor dem Verkehrsausschuß des Bundestages über den Stand der Reformmaßnahmen bei der Bahn berichtet.Der Vorsitzende des Gremiums, Dionys Jobst, betonte, die Zielvorstellungen des Vorstandsvorsitzenden seien "über die Fraktionsgrenzen hinaus" positiv aufgenommen worden.Der jetzige Weg müsse weitergegangen werden.

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