zum Hauptinhalt
So sieht es aus: das neue iPhone X.

© Stephen Lam/Reuters

Apple Smartphones: Das neue iPhone X kommt ohne Home-Button

Für das neue Modell hat sich Apple einige Neuerungen einfallen lassen. Die Einsteiger-Variante ist ab 999 US-Dollar erhältlich.

Von Laurin Meyer

Wie immer in Jeans stieg Apple-Chef Tim Cook auf die Bühne und präsentierte das neue große Ding: das "iPhone X". Es soll das neue Premium-Modell des Technologiekonzerns aus Kalifornien werden, wobei der Buchstabe "X" für die römische Zahl Zehn steht. Denn das iPhone feiert zehnjähriges Jubiläum. Das runderneuerte Gerät kündigte Cook sogar als das „One More Thing" an, bei allem Respekt vor diesen Worten, wie Cook sagte, die Apple sonst nur bei großen Innovationen verwendet.

Statt der LCD-Bildschirme hat das "iPhone X" ein kontrastreicheres Super-Retina-Display mit OLED-Technologie, das sich über die gesamte Front erstreckt. Damit kommt das fast randlose Smartphone auf eine Bildschirmdiagonale von 5,8 Zoll. Die Rückseite besteht komplett aus Glas, statt wie bisher aus Aluminium. Dafür bricht Apple allerdings mit einer Tradition: Der Home-Button verschwindet, der seit dem ersten iPhone an als Hauptknopf fungierte. Schmerzlich vermissen dürften ihn viele vor allem wegen des integrierten Fingerabdrucksensors. Mit der Funktion konnten die Nutzer das Gerät nicht nur einfach entsperren, sondern auch mobile Zahlungen bewilligen – und sich so die Eingabe lästiger Passwörter sparen.

Apple setzt stattdessen auf eine neue Software zur Gesichtserkennung: Face-ID. Sie ersetzt den Fingerabdrucksensor. Ein Blick auf den Bildschirm soll genügen, um das iPhone zu entsperren oder sensible Daten zu verwalten - selbst bei schlechten Lichtverhältnissen oder nach einem Friseurbesuch. Gelingen soll das unter anderem mit einer Infrarotkamera. Eine weitere Neuerung ist das kabellose Aufladen. Dafür muss der Nutzer das iPhone auf eine Ladestation legen, die separat erhältlich ist.

Die 256-Gigabyte-Version knackt die 1000-Dollar-Marke

Mit dem Jubiläums-iPhone stößt Apple allerdings auch in neue Preissphären vor. Die Einsteiger-Variante mit einer Speicherkapazität von 64 Gigabyte soll 999 US-Dollar kosten und ist auf dem deutschen Markt damit voraussichtlich für 1149 Euro erhältlich. Die 1000-Dollar-Marke knackt der Konzern zwar nicht mit dem Einsteigermodell, aber mit der 256-Gigabyte-Version.

Zum zehnjährigen Geburtstag des iPhones zeigte der Technologiekonzern aus Kalifornien gleich drei neue Geräte, darunter auch zwei aktualisierte Modelle, die sich in die bisherige Reihe einfügen. Bei der Bezeichnung überspringt Apple allerdings eine Stufe. Statt sie "iPhone 7s" und "7s Plus" zu nennen, ordnet Apple die Geräte einer neuen 8er-Generation zu. Von außen ähneln sie ihren Vorgängern, die Rückseite besteht neuerdings aus Glas. Außerdem hat die 8er-Reihe deutlich mehr Leistung unter dem Deckel als die 7er-Generation, etwa eine bessere Kamera oder die kabellose Ladefunktion wie beim "iPhone X". Wie schon bei den Vorgängermodellen verzichtet Apple auch bei seinen drei neuen Geräten auf eine Kopfhörerbuchse. Musik hören ist damit nur über kabellose Kopfhörer möglich, die Apple unter dem Namen AirPods verkauft.

Neue Apple-Watch erkennt unregelmäßige Herzrhythmen

Apple hat zudem seine Apple-Watch überarbeitet. Die intelligente Uhr hat einige neue Funktionen. So wird etwa der Träger benachrichtigt, wenn das Gerät unregelmäßige Herzrhythmen feststellt. Laut Tim Cook ist die Apple Watch die weltweit meistverkaufte Uhr und hat damit den Hersteller Rolex überholt. Außerdem stellte das Unternehmen noch ein neues Modell seiner Fernsehbox "AppleTV" vor.

Zum ersten Mal präsentierte Apple seine Produktneuheiten im Steve-Jobs-Theater, das sich am rund fünf Milliarden US-Dollar schweren neuen Hauptquartier in Cupertino befindet. Vom Erfindergeist des 2011 verstorbenen Gründers zeigte das Unternehmen allerdings auch dieses Mal nicht viel. So blieb die große Überraschung aus. Analysten spekulierten zuletzt immer wieder, das Unternehmen könnte bald einen eigenen Fernseher oder gar ein eigenes Elektro-Auto auf den Markt bringen.

Zur Startseite