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Volkswagen in Chattanooga, Tennessee.

© Reuters

Abgasskandal: Richter setzt Volkswagen klare Frist

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen hat ein US-Richter dem Autobauer eine Frist gesetzt. In vier Wochen soll der Konzern liefern.

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen hat ein US-Richter dem Autobauer eine Frist gesetzt. VW müsse bis zum 24. März einen Plan vorlegen, wie es die manipulierten Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen wieder in den Normbereich zurückbringen wolle, geht aus einer Mitschrift aus dem Gericht hervor. Bis dahin müssten sowohl VW als auch die Umweltbehörde EPA eine detaillierte Antwort liefern, sagte demnach Richter Charles Breyer.

Bei dem kalifornischen Richter Breyer war Anfang der Woche eine Sammelklage gegen VW eingereicht worden. Fast 200 VW-Kunden aus allen 50 US-Bundesstaaten werfen dem Autobauer Betrug vor und fordern eine Entschädigung. Eine genaue Summe wird in der Sammelklage nicht genannt, der Betrag könnte aber in die Milliarden gehen.

"Eines der dreistesten Verbrechen"

Das Vorgehen von Volkswagen sei "eines der dreistesten Verbrechen von Unternehmen in der Geschichte", heißt es in der Zivilklage. Der Konzern habe "um jeden Preis" gewinnen wollen und dabei umweltbewusste US-Bürger mit falschen Versprechungen gelockt.

Die Klage richtet sich auch gegen die VW-Töchter Audi und Porsche sowie den Automobilzulieferer Bosch. Auch hochrangige Manager der Konzerne sollen demnach persönlich haften. Namentlich wurden unter anderem der ehemalige VW-Vorsitzende Martin Winterkorn, sein Nachfolger Matthias Müller, Audi-Chef Rupert Stadler sowie die ehemaligen VW-Ingenieure Ulrich Hackenberg und Wolfgang Hatz genannt.

VW will Angelegenheit schnell regeln

Volkswagen hatte zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulations-Software eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies. Besonders in den USA, wo rund 600.000 Autos betroffen sind, drohen dem Konzern hohe Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen.

VW hat den renommierten Anwalt Kenneth Feinberg engagiert, um einen Entschädigungsfonds aufzulegen. Ein weiterer Anwalt des Autokonzerns, Robert Giuffra, sagte laut Mitschrift bei der Anhörung, Volkswagen sei daran interessiert, die Angelegenheit "so schnell wie möglich" zu regeln. (AFP)

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