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Ein 5G-Aufsteller auf der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles.

© Frederic J. Brown/AFP

5G-Auktion: Der Preis der Wettbewerbs

Kritiker monieren, dass die 5G-Lizenzen zu teuer versteigert worden seien. Doch das Geld kann nun in digitale Infrastruktur investiert werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Paul Dalg

Die Versteigerung der ersten 5G-Frequenzen ist vorüber. 6,5 Milliarden Euro müssen die vier Mobilfunkkonzerne bezahlen. Zu teuer, grollen Telekom und Telefónica. Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter spricht von einem „Desaster für Deutschland“. Mit dem Geld hätte man lieber Funklöcher im ländlichen Raum gestopft, heißt es.

Zu teuer und zu bürokratisch sagen auch Vertreter von FDP und Grünen – sie machen die Bundesnetzagentur (BNetzA) als Schuldigen aus. Sicherlich, das Auktionsdesign ist nicht makellos. Warum etwa mussten die Konzerne auf Blöcke bieten statt nur auf die gewünschte Menge an Frequenzvolumen? Trotzdem: Wer im Auktionshaus auf Schuhe bietet, kann sich nicht beschweren, dass er nach dem Zuschlag auch die Rechnung bekommt.

Nicht die BNetzA hat das Ergebnis bestimmt, sondern die Nachfrage der Wettbewerber. Das Geld kommt nun in den Fonds „Digitale Infrastruktur“. Hier kann der Bund genau steuern, wohin es fließt: in den Digitalpakt Schule, in Breitbandausbau oder die Beseitigung von Funklöchern. Das ist besser, als Lizenzen zu verschenken und zu hoffen, dass die geringere finanzielle Belastung von Großkonzernen am Ende wirklich zu einem höheren Investment in Infrastruktur führt.

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