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Insbesondere Einwegprodukte wie to-go-Kaffeebecher führen zu immer größeren Müllmengen in Deutschland.

© Gregor Fischer/dpa

227,55 Kilogramm pro Person: Deutschland verursacht am meisten Verpackungsmüll in der EU

Der wachsende Onlinehandel und immer mehr Einweg-to-go-Produkte führen zu Rekord-Müllmengen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert umgehende Gegenmaßnahmen.

Jeder Deutsche hat 2019 statistisch gesehen einen Rekordwert von 227,55 Kilogramm Verpackungsmüll verursacht, wie das Bundesumweltamt (UBA) mitteilte. Das waren 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr und 18,1 Prozent mehr als noch im Jahr 2010.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erklärte, damit liege Deutschland 50 Kilogramm über dem europäischen Mittelwert beim Pro-Kopf-Verbrauch von 177,38 Kilogramm.

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Die Gesamtmenge an Verpackungsmüll von 18,91 Millionen Tonnen in 2019 stellt laut DUH einen europäischen Spitzenplatz dar. Gegenüber dem Jahr zuvor nahm die Menge laut Umwelthilfe um nochmals 47.000 Tonnen Abfall zu.

Befeuert werde der Trend zu immer mehr Verpackungen durch Einweg-to-go-Produkte, den wachsenden Onlinehandel und immer kleinere Verpackungsgrößen, erklärte die Umwelthilfe.

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Die Organisation forderte die Ampel-Parteien auf, schnellstmöglich gegenzusteuern. Hierfür seien die Einführung eines Abfallvermeidungsziels, die Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent und die Umlage der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen notwendig.

Ruf nach Halbierung der Gesamtmenge

An einem gesetzlich festgeschriebenen Vermeidungsziel führe kein Weg mehr vorbei, hieß es. „Wenn Unternehmen nicht zur Vermeidung von Abfällen verpflichtet werden, dann tun sie es auch nicht“, sagte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

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Demnach müsse Deutschland den Verpackungsmüll bis 2025 halbieren. Dabei sieht die Organisation vor allem Handel und Supermärkte in der Pflicht, denn nur so könnten sich Kundinnen und Kunden umweltfreundlich verhalten.

Laut UBA lag der Mehrweganteil für Getränkeverpackungen mit zuletzt 41,8 Prozent im Jahr 2019 deutlich unter dem gesetzlich vorgesehenen Ziel von 70 Prozent. „Dieses Ziel kann ohne die Einführung zusätzlicher Maßnahmen offenbar nicht erreicht werden“, lautet das Fazit der Behörde. (epd, AFP)

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