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Die Gesellschaft in Deutschland wird immer älter. Doch wie ticken Deutschlands Senioren?

© Patrick Pleul/dpa

Zahlen zum demografischen Wandel: Die neuesten Fakten über Deutschlands Senioren

Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Daten über die Generation 65 plus veröffentlicht. Lesen Sie hier zehn Erkenntnisse - von Lebenserwartung bis TV-Konsum.

Dass der demografische Wandel zu einer älteren Gesellschaft führt, ist keine Neuheit mehr. Doch wer sind Deutschlands Senioren? Wie verbringen sie ihre Freizeit? Entspannen sie im Ruhestand oder sind sie weiterhin aktiv? Das Statistische Bundesamt hat am Donnerstag die neusten Zahlen zur Generation 65 plus vorgestellt. „Sie spielt in unserer Gesellschaft eine immer bedeutendere Rolle. Es gilt, das Alter als Chance zu sehen und die Fähigkeiten dieser Generation weiter zu nutzen und zu fördern“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Alter: 17,7 Millionen Menschen der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind 65 Jahre oder älter. Damit ist aktuell jeder fünfte im Seniorenalter. Dieser Anteil wird stark steigen: Prognosen zufolge ist 2030 schon jeder vierte über 65.

Internet: Das Internet ist für viele Senioren kein Neuland mehr: 50 Prozent der Menschen ab 65 sind online. Sie nutzen aber eher selten Facebook und Instagram. Lieber schicken sie E-Mails, informieren sich gezielt oder buchen Reisen. Senioren, die online aktiv sind, hätten das Gefühl, mitzuhalten und in Kontakt mit Kindern und Enkeln zu bleiben, sagt Altenforscherin Verena Klusmann der Deutschen Pressegentur..

Straßenverkehr: Im Straßenverkehr sind Ältere besonders gefährdet. Weil die Widerstandsfähigkeit sinkt, ist das Sterberisiko höher. 2017 waren 74.869 Senioren in Unfälle mit Personenschaden verwickelt, 994 von ihnen starben.

Arbeit: Obwohl sie im Rentenalter sind, arbeiten immer mehr der 65- bis 69-Jährigen weiter. Der Anteil hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf 16,1 Prozent verdoppelt. Manche wollen oder müssen die Rente aufbessern, andere möchten ihre Erfahrung einbringen. „Es ist sehr identitätsstiftend, im Alter zu arbeiten“, sagt Forscherin Verena Klusmann.

Schlaf: Auch wenn morgens kein Wecker klingelt: Menschen ab 65 schlafen im Durchschnitt 8:40 Stunden oder 520 Minuten. Damit sind sie nicht einmal die Spitzenreiter. Kinder im Alter von 10 bis 17 Jahren liegen noch eine Stunde länger im Bett. Bei Erwachsenen seien sieben bis siebeneinhalb Stunden Schlaf pro Nacht ausreichend, sagt Ingo Fietze, der Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums an der Berliner Charité.

Fernsehen: Am liebsten gucken die Senioren fern. Im Durchschnitt sitzen sie 159 Minuten pro Tag vor dem TV. Damit ist Fernsehen die Freizeitbeschäftigung Nummer 1 der Menschen ab 65. Sie nehmen sich aber auch Zeit für soziale Kontakte oder Lesen und Musik.

Wahlen: Wenn mehr Ältere in Deutschland leben, werden sie bei Wahlen immer wichtiger. Doch nicht nur das: Die Beteiligung der 60- bis 69-Jährigen lag bei der Bundestagswahl 2017 mit 81 Prozent höher als der Durchschnitt (76 Prozent). Wolfgang Gründinger von der Stiftung Generationengerechtigkeit warnt: „Die Älteren bestimmen zunehmend die politische Agenda. Wir müssen aufpassen, dass die junge Generation nicht unter den Tisch fällt.“

Ost-West-Unterschied: Vor allem im Osten nimmt die Zahl der Menschen ab 65 Jahren zu: Sachsen-Anhalt hat mit 26 Prozent der Bevölkerung den höchsten Anteil von Senioren. Dies liegt vor allem daran, dass in den 90ern viele junge Menschen aus Ost- nach Westdeutschland gezogen sind.

Studium: Auf den Erstsemester-Partys sind sie wohl eher selten zu sehen: 14.900 Menschen ab 65 besuchten im Wintersemester 2017/18 als Gasthörer Hochschulkurse.

Lebenserwartung: Sind Frauen 65 Jahre alt, können sie sich auf 21 weitere Jahre freuen. Männer haben durchschnittlich dann noch 17 Jahre und zehn Monate. Experten begründen diese gut drei Jahre Unterschied mit der gesünderen Lebensweise und biologischen Vorteilen von Frauen.

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