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Immer wieder kommt es zu tödlichen Kollisionen zwischen Radfahrern und Lkws (Symbolbild).

© Tim Brakemeier dpa/lbn

Verkehrssicherheit: 11-jähriger stirbt nach Unfall mit Lkw

Wieder ist ein Kind bei einem Unfall mit einem Lkw tödlich verletzt worden - diesmal in Hannover. Verkehrsminister Scheuer will Lkws sicherer machen.

In Hannover ist am Mittwochabend ein 11-jähriger Junge nach einem Verkehrsunfall gestorben. Wie die Polizeidirektion Hannover mitteilte, hatte ein 36 Jahre alter Lkw-Fahrer beim Abbiegen mit seinem Sattelzug offenbar einen Jungen auf seinem Fahrrad übersehen. Bei dem Zusammenstoß erlitt das Kind demnach tödliche Verletzungen.

Nach bisherigen Erkenntnissen war der Lkw-Fahrer mit seinem 40-Tonner stadteinwärts unterwegs und wollte bei grün nach rechts abbiegen. Zur gleichen Zeit fuhr der 11-jährige Junge auf seinem Fahrrad in Begleitung seiner Mutter auf dem Radweg daneben und wollte - ebenfalls bei grün - die Straße geradeaus überqueren.

Da es in den vergangenen Monaten immer wieder zu schweren Lkw-Unfällen gekommen ist, will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Verkehrssicherheit bei Lastwagen verbessern. „Um schlimme Lkw-Unfälle zu verhindern, wollen wir Notbrems- und Abbiege-Assistenzsysteme noch sicherer und effektiver machen“, sagte Scheuer der Deutschen Presse-Agentur.

Abbiege-Assistenten können "toten Winkel" ausgleichen

Bei Abbiege-Assistenten geht es um Systeme, die bei Lastwagen und Bussen den tückischen „toten Winkel“ beim Abbiegen ausgleichen. Immer wieder übersehen erhöht sitzende Lkw-Fahrer Radler oder Fußgänger seitlich in ihrer Nähe. Die Systeme können Warnsignale aussenden oder automatisch bremsen.

Das Ministerium fördere bereits den Einbau von bestimmten Systemen, die Fußgänger oder Radfahrer besser schützen, so Scheuer weiter. „Auf internationaler Ebene setzen wir uns für schärfere Vorschriften ein, zum Beispiel, dass Notbremsassistenten nicht mehr abgeschaltet werden dürfen.“

Neue Lkws in der EU müssen schon Notbremssysteme haben - allerdings kann sie der Fahrer deaktivieren. Dazu hatten Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart, „nicht abschaltbare“ Notbremssysteme oder Abbiege-Assistenten für Lkw und Busse verbindlich vorzuschreiben.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Verkehrsministerium der zuständigen Europa-Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen (UNECE) vorgeschlagen, die Abschaltung der Notbremssysteme in Lastwagen ab einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern nicht mehr zuzulassen. Am Donnerstag beginnt in Nürnberg eine zweitägige Konferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern. Neben der Dieselkrise geht es dort auch um Fragen der Verkehrssicherheit. (mit dpa)

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