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Der Eingang des Parkbades in Velbert. Auf dem Weg nach Hause nach einem Freibadbesuch sollen mehrere Jungen eine 13-Jährige in einen Wald gezerrt und missbraucht haben.

© dpa/Oliver Berg

Vergewaltigung in Velbert: Missbrauchsopfer kam Verdächtigen selbst auf die Spur

Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines Mädchens in Velbert hat das Opfer selbst nach den Tätern gesucht. Auf Facebook erkannte es einen der mutmaßlichen Täter wieder.

Nach dem schweren sexuellen Missbrauch an einer 13-Jährigen in Velbert bei Wuppertal ist das Opfer seinen mutmaßlichen Peinigern selbst auf die Spur gekommen. „Das Mädchen hatte das Gefühl, einen der Täter irgendwo schon einmal gesehen zu haben“, sagte der Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, Wolf-Tilman Baumert, am Freitag. „Sie hat dann auf Facebook in allen möglichen Gruppen nach ihm gesucht und ist dabei fündig geworden.“ Auf einem Foto habe sie ihn wiedererkannt.

Zwar habe der Schüler seinen Facebook-Account unter falschem Namen geführt, sein Foto sei aber an alle Streifenpolizisten in Velbert verteilt worden. „Dann hat es nicht lange gedauert, bis er einer Streife über den Weg lief“, sagte Baumert. Seine Festnahme sei „ein Volltreffer“ gewesen: „Er hatte sein Handy dabei, auf dem ein Filmmitschnitt des Verbrechens gespeichert war.“

Damit konnten dann auch die übrigen Verdächtigen im Umfeld des Jugendlichen ermittelt werden. Mindestens acht Jugendliche aus Bulgarien sollen die 13-Jährige in einen Wald gezerrt und missbraucht haben.

Die verdächtigen Schüler sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Eine Spaziergängerin hatte das Mädchen aus den Händen der Gruppe gerettet. Sie sprach die Jugendlichen scharf an, die daraufhin von dem Mädchen abließen und türmten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Gruppe das Mädchen und seine Freundinnen zunächst in einem Velberter Freibad belästigt. Als die 13-Jährige dann allein nach Hause ging, hätten die Jungen sie verfolgt. In dem nahe gelegenen Wald wurde sie dann vergewaltigt.

Sechs Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Zwei weitere sollen sich mitsamt ihren Familien abgesetzt haben. Ihre Wohnungen seien leer. Die Beweislage ist nach Angaben der Ermittler erdrückend: Es gebe DNA-Spuren, Aussagen des Opfers, der Spaziergängerin und das beschlagnahmte Handy mit dem Film. Die Tat hatte sich bereits am 21. April ereignet. (dpa)

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