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Soldaten der indischen Armee evakuieren Menschen in Kerala

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Update

Südindien: Mehr als 350 Tote bei schweren Überschwemmungen

Seit zehn Tagen halten die Überschwemmungen in Kerala an. Der indische Bundesstaat erlebe "die schlimmste Flut seit hundert Jahren", erklärt der Regierungschef.

Bei anhaltenden Überschwemmungen im südindischen Bundesstaat Kerala sind offiziellen Angaben zufolge mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen. "Kerala erlebt die schlimmste Flut seit hundert Jahren", erklärte der Regierungschef des Bundesstaates, Pinarayi Vijayan, am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Wenig zuvor hatten die Behörden noch von mindestens 164 Toten gesprochen. Allein in den zurückliegenden 36 Stunden seien hundert Menschen gestorben, hieß es. Die Überschwemmungen halten bereits seit zehn Tagen an, örtlichen Medienberichten zufolge sind 223.000 Menschen dadurch obdachlos geworden. Die meisten Opfer ertranken oder kamen bei Erdrutschen um. Regierungschef Narendra Modi versprach, Nothilfe nach Kerala zu schicken.

In der auch bei Touristen beliebten Region sind mehr als 40 Flüsse über die Ufer getreten und 80 Dämme gebrochen. Straßen wurden zu Flüssen, Brücken stürzten ein, vielerorts gibt es keine Telefonverbindungen und keinen Strom, es besteht Seuchengefahr. Es sei schwierig, Kontakt in abgelegene Gebiete zu bekommen, berichtete der Krisenstab.

In vielen Städten und Dörfern stieg das Wasser so hoch, dass zweigeschossige Gebäude überflutet wurden. Lokale Fernsehsender zeigten Bilder von Menschen, die auf Dächern ausharrten und auf Rettung warteten.

In der Region ist der Verkehr beeinträchtigt, der Flughafen von Kochi bis zum 26. August gesperrt, informiert das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für Indien. Flüge würden nach Trivandrum umgeleitet. Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen in die von den Fluten betroffenen Landesteile werde abgeraten, heißt es. (AFP, dpa)

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