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Carolin Wosnitza, bekannt unter dem Künstlernamen "Sexy Cora".

© dpa

Schönheitsoperation: Der Fall "Sexy Cora": Ärztin gesteht Schuld ein

Es war die sechste Brustvergrößerung bei der Berliner Pornodarstellerin Carolin Wosnitza, die unter dem Künstlernamen "Sexy Cora" berühmt wurde. Sie endete mit dem Tod. Am Montag begann der Prozess gegen die Narkoseärztin.

Der Tod der Berliner Pornodarstellerin Carolin Wosnitza hat vor zwei Jahren hohe Wellen geschlagen, weil er ein Licht auf fragwürdige Schönheitsoperationen warf. Am Montag hat die Narkoseärztin vor dem Landgericht Hamburg die Schuld an der tödlichen Brust-OP eingeräumt. Ihre persönliche Erklärung, die sie im Gerichtssaal mit fester Stimme selbst verliest, beginnt mit dem Satz: „Ich trage Verantwortung und Schuld am Tod von Frau Wosnitza.“ Lange Zeit stand nicht fest, ob es jemals zu einem Prozess wegen der schiefgelaufenen Schönheits-OP kommen würde, denn die heute 56-jährige Anästhesistin fiel nach dem Vorfall in eine starke Depression. Sie besaß 20 Jahre Berufserfahrung, hatte nach eigenen Angaben rund 10 000 entsprechenden Operationen beigewohnt, bei denen nie etwas passiert sei.

Doch dann kam der 11. Januar 2011, an dem sie in einer Hamburger Privatklinik für ästhetische und plastische Chirurgie für zwei Brust-OPs assistieren sollte. Die zweite Patientin war die Berlinerin, die unter dem Namen „Sexy Cora“ in der Branche berühmt war. Es war die fünfte Brustvergrößerung der zierlichen Darstellerin, die sich für eine implantierte Oberweite mit Körbchengröße 70 G unters Messer begab. Als der die OP ausführende Chirurg und Marion F. feststellten, dass das Herz der Frau nicht mehr schlug, funktionierte nach Ansicht eines vom Gericht angehörten Sachverständigen die Sauerstoffzufuhr für Wosnitza schon über einen längeren Zeitraum nicht mehr. Marion F. gab jetzt zu, dass sie das Gerät, das die für die Überwachung wichtigen Beatmungsparameter anzeigte, nicht immer im Auge hatte.

Dieter Hanisch

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